Adelheid-Popp-Hof
Possingergasse 39-51 / Herbststraße 99 / Dehmelgasse 2-10
1932/33 nach Plänen von Karl Ehn errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 137 Wohnungen. Benannt nach der Wegbereiterin der sozialdemokratischen Frauenbewegung, Adelheid Popp (1869–1939).
Austerlitzhof
Maroltingergasse 78-82 / Lorenz-Mandl-Gasse 51-53
1932/33 nach Plänen von Gottlieb Michal errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 131 Wohnungen. Benannt nach dem Politiker und Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung, Friedrich Austerlitz (1862–1931).
Davidhof
Effingergasse 31 / Spindeleggergasse
1926/27 nach Plänen von Alfred Keller (1875–1945) und Walter Broßmann errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 251 Wohnungen. Benannt nach dem Stadt- und Gemeinderat Anton David (1849–1924).
Dr.-Friedrich-Becke-Hof
Thalhaimergasse 32-38 / Brüßlgasse 19-23
1926 nach Plänen von Cesar Poppovits errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 231 Wohnungen. Benannt nach dem Mineralogen, Petrographen und Volksbildner Johann Karl Friedrich Becke (1855–1931).
Hella-Hanzlik-Hof
Brüßlgasse 45-47
1927/28 nach Plänen von Leopold Schulz errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 49 Wohnungen. 2021 erfolgte die Benennung nach Schella (Hella) Hanzlik, der ersten Frauensekretärin der Wiener SPÖ.
Josef-Srp-Hof
16., Thaliastraße 113
1926 nach Plänen von Rudolf Weiser (1887–1933) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 25 Wohnungen. 2010 erfolgte die Benennung nach dem früheren Bezirksvorsteher Ottakrings, Josef Srp (1919–2002).
Karl-Volkert-Hof
Thaliastraße 75 / Kreitnergasse
1926/27 nach Plänen von Franz Schuster und Franz Schacherl errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 233 Wohnungen. Benannt nach dem Abgeordneten Karl Volkert (1868–1929).
Pirquethof
Gablenzgasse 106-110 / Herbststraße 101
1929/30 nach Plänen von Josef Hofbauer und Wilhelm Baumgarten errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 247 Wohnungen. Benannt nach dem Kinderarzt Clemens Pirquet (1874–1929).
Sandleiten
Sandleitengasse 45-51 etc.
Nach Plänen von Emil Hoppe, Otto Schönthal, Franz Matuschek (1874–1935), Siegfried Theiß, Hans Jaksch, Franz Krauß und Josef Tölk wurde 1924 mit dem Bau dieser größten Wohnhausanlage der Ersten Republik begonnen, die in fünf Etappen bis 1928 fertiggestellt wurde und 1.587 Wohnungen umfasst.
Schuhmeierhof
Pfenninggeldgasse 6-12 / Possingergasse 63-65 / Koppstraße 100-108
1923/24 nach Plänen von Gottlieb Michal begonnene und 1926/27 von Karl Schmalhofer vollendete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 285 Wohnungen. Benannt nach dem ermordeten Arbeiterführer Franz Schuhmeier (1864–1913).
Severhof
Maroltingergasse 56-58
1930/31 nach Plänen von Alexander Popp (1891–1947) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 96 Wohnungen. Benannt nach dem Abgeordneten und Niederösterreichischen Landeshauptmann Albert Sever (1867–1942).
Siegelhof
Wilhelminenstraße 37 / Redtenbachergasse 22-32 / Degengasse 30-32
1930/31 nach Plänen von Franz Kuhn (1889–1952) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 109 Wohnungen. Benannt nach dem Stadt- und Gemeinderat Franz Siegel (1876–1927).
Nicht benannte Wohnhausanlagen
Arltgasse 2-8
1931/32 nach Plänen von Engelbert Mang errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 120 Wohnungen.
Ein U-förmiges Gebäude mit großem Innenhof, das durch später errichtete Bauten zu einem geschlossenen Geviert weiterentwickelt wurde; bemerkenswert sind die z.T. übereck laufenden, abgerundeten Balkone an der Gablenzgasse.
Brüßlgasse 34
1927 nach Plänen von Franz Wiesmann errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 20 Wohnungen.
Das durchaus schmucke, symmetrische Gebäude mit einer Doppelreihe eingesetzter Loggien und flankierenden Erkern mit Putzdekor ähnelt der nahegelegenen Wohnhausanlage Thalhaimergasse 44 desselben Architekten.
Enenkelstraße 35 / Thaliastraße ("Haus im alten Ort")
1922 nach Plänen von Hugo Mayer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 50 Wohnungen.
Das seltene Beispiel einer sehr frühen kommunalen Wohnhausanlage, die durch ihre betonte Schlichtheit auffällt und noch nichts vom expressiven Pathos und Monumentalismus der späteren Jahre erkennen lässt. Die Fassaden werden nur durch zarten Putzdekor und Fensterrahmungen ein wenig gegliedert.
Ganglbauergasse 4-12 / Hyrtlgasse 5-13
1930 nach Plänen von Heinrich Vana errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 126 Wohnungen.
Eine sehr einfach gehaltene Anlage, die aus zwei parallelen Baukörpern besteht; im parkartigen Hof ist eine Stele mit bukolischen Szenen zu beachten.
Hasnerstraße 111-115
1931 nach Plänen von Franz Zabza errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 47 Wohnungen. Der wenig ansprechende Bau wird mittels durchlaufender Gesimsbänder strukturiert; der erhöhte Mittelteil ist von zurückgesetzten Stiegenhäusern flankiert.
Über den drei Hauseingängen finden sich idyllische Darstellungen von Kindern mit Tieren.
Heindlgasse7-9
1931/32 nach Plänen von Hans Seitl (1882) errichtete, überaus schlichte Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 30 Wohnungen.
Odoakergasse 10-18
1933 nach Plänen von Karl Schmalhofer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 122 Wohnungen. Eine breite Baulückenschließung mit einfachen, kaum gegliederten Fassaden; einer der letzten Gemeindebauten vor 1934.
Paletzgasse 15
1928/29 nach Plänen von Ludwig Schöne (1845–1935) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 43 Wohnungen.
Der Architekt gehörte zur konservativen Garde, weshalb dieser Bau reichlich mit historistischen Elementen bereichert wurde. Interessant ist die Farbgebung: die Ziersäulchen an den polygonalen Erkern, die Gesimse und die dekorativen Pilaster sind orangerot gefärbelt. Über den Seitentrakten finden sich wuchtige neobiedermeierliche Giebel. Der Eingangsbereich ist mit Klinker verkleidet.
Paletzgasse 17 / Lienfeldergasse
1930 nach Plänen von Josef Bayer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 85 Wohnungen.
Eine U-förmige Anlage mit stark hervortretenden, vertikal verglasten Stiegenhaustürmen und langen Balkonen an der Seitenfront. Im Sockelbereich, an den Eckfenstern und bei den Balkonen findet sich Klinkerdekor.
Pfenninggeldgasse 3-7
1931 nach Plänen von Otto Nadel (1894–1970) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 38 Wohnungen.
Ein schlichter und wenig attraktiver Bau; über den drei Hauseingängen finden sich keramische Reliefs von Oskar Icha – idealisierende Darstellungen einer Mutter, eines Arbeiters und eines pfeifenrauchenden Intellektuellen (?), jeweils mit Kindern.
Redtenbachergasse 40-44
1930/31 nach Plänen von Alfred Adler errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 32 Wohnungen.
Die im übrigen sehr einfache und schmucklose Anlage besitzt einen baulich hervorgehobenen Mitteltrakt und ein mit Klinker verkleidetes Portal.
Sulmgasse 22-24
1930/31 nach Plänen von Alfred Schimitzek errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 24 Wohnungen. Ein weitgehend schmuckloser Bau mit breitem Giebel und zurückgestuftem Mittelteil.
Thalhaimergasse 44
1927 nach Plänen von Franz Wiesmann errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 20 Wohnungen.
Ganz ähnlich dem Bau in der Brüßlgasse 34, allerdings mit flacheren Erkern und expressivem Putzdekor.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.