Die in den Jahren 1923/24 nach Plänen von Gottlieb Michal begonnene Wohnhausanlage wurde in den Jahren 1926/27 von Karl Schmalhofer komplettiert und umfasst insgesamt 277 Wohnungen; benannt wurde sie nach dem 1913 ermordeten Arbeiterführer Franz Schuhmeier (1864–1913).
Die offizielle Eröffnung des Schuhmeierhofes fand am 29. September 1929 statt.
Die große Anlage mit mehreren Höfen, bemerkenswerten Runderkern und interessanten Loggien (im Hof) besteht aus zwei deutlich unterschiedlichen Bauteilen: der von Gottlieb Michal gestaltete Teil, Pfenninggeldgasse 8-12, zeichnet sich durch seine sachlich-moderne Architektur und seine grau-rosa Färbelung aus.
Überragt wird dieser Bau vom höher gelegenen, expressiver gestalteten und gelb verputzten Hofteil von Karl Schmalhofer. Im terrassierten Innenhof befindet sich ein großzügiger Kindergarten; außerdem enthielt der Bau eine Wäschereianlage, eine Badeanstalt, eine Schulzahnklinik und ein Ambulatorium der Gebietskrankenkasse.
Das von Siegfried Bauer (1925) geschaffene Denkmal mit Schuhmeier-Büste wurde 1934 entfernt und während des Krieges vernichtet. Die Nachbildung beim Eingang Pfenninggeldgasse 6 / Koppstraße wurde am 11. Februar 1948 – anlässlich des 35. Todestages Schuhmeiers – in Anwesenheit Bürgermeister Körners feierlich enthüllt.
Die Wiederherstellung des Schuhmeier-Denkmals wurde durch eine Spende der Städtischen Versicherung ermöglicht, die der Stadt Wien eine 1.560 kg schwere Bronzefigur zur Verfügung stellte, um mit diesem Material Plastiken wiederzuerrichten, die von den Nationalsozialisten zur Anfertigung von Kriegsmaterial vernichtet worden waren.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.