Kastinger, Herbert
1.7.1900 Höflein (NÖ) – 5.8.1938, Wien
Der Schüler von Peter Behrens war v.a. als Partner von Hermann Stiegholzer tätig, mit dem er das bemerkenswert moderne Arbeitsamt für die Metall- und Holzindustrie und das angrenzende Wohnhaus 5., Fendigasse 19-21 errichtete.
Kastner, Eugen
5.1.1897, Wien – 28.5.1945, Wien
Eugen Kastner, der Sohn eines österreichischen Offiziers, studierte nach Kriegsende an der TH Wien, arbeitete in mehreren Architekturbüros (u.a. auch bei Robert Oerley) und machte sich 1928 mit seinem Studienkollegen und Freund Fritz Waage selbständig.
Durch den Bau des Umspannwerkes Favoriten und des Dorotheums Floridsdorf wurden die beiden Architekten rasch bekannt und erhielten auch Aufträge aus den Bundesländern.
Nach 1938 entwarfen sie neben Industriebauten und Bürogebäuden auch kriegswichtige Produktionsbetriebe. Da Kastner und Waage ab 1942 Kriegsdienst leisten mussten, wurden sie im Büro durch ihren Kollegen Wilhelm Kroupa vertreten. Kurz nach Kriegsende kam Kastner unter nicht näher geklärten Umständen ums Leben.
Kaym, Franz
20.6.1891, Moosbrunn (NÖ) – 12.12.1949, Wien
Nach seiner Ausbildung an der Staatsgewerbeschule arbeitete Kaym als Bauzeichner in den Atelliers von Hubert Gessner und Adolf Loos. 1910/11 studierte er an der Akademie der bildenden Künste bei Otto Wagner.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges ging Kaym eine Bürogemeinschaft mit Alfons Hetmanek ein, die bis 1935 währte. Neben verschiedenen anderen Aufträgen waren Kaym und Hetmanek in der Planung und Errichtung von Siedlungen tätig (Am Flötzersteig, Am Spiegelgrund, Siedlung Elisabethallee und Weissenböckstraße); gemeinsam mit Hugo Gorge errichtete das Team auch zwei eigenwillige Gemeindewohnbauten in Simmering, den Friedrich-Engels-Hof und den Karl-Höger-Hof.
Kaym, der schon während des Ständestaates illegaler Nationalsozialist war, beteiligte sich nach 1938 an einer Reihe von Wettbewerben zur "NS-gerechten" Neugestaltung Wiens, erhielt Aufträge aus der Rüstungsindustrie und entwarf Kasernenbauten. Wegen seiner Mitgliedschaft bei der NSDAP verlor er nach dem Krieg die Berufsbefugnis.
Kraupa, Alfred
29.12.1886, Wien – 20.8.1969, Wien
Kraupa war nach Ende des Ersten Weltkriegs zunächst vorwiegend in der neuen Tschechoslowakischen Republik tätig. Für die Gemeinde Wien errichtete er den Franz-Schuster-Hof im 3. Bezirk und den Gemeindebau 12., Oswaldgasse 14-22.
Darüber hinaus war Kraupa v.a. als Innenarchitekt tätig.
Krause, Emil
15.6.1874, Wien – 2.11.1965, Wien
Krause war bereits vor dem Ersten Weltkrieg im Wiener Rathaus als Baubeamter tätig.
Im "Roten Wien" wurden drei Siedlungsanlagen nach seinen Plänen (z.T. mit Hugo Mayer und Heinrich Schlöss) errichtet: Am Rosenhügel, Künstlersiedlung und Lainz-Speising.
Krauß, Franz
14.6.1865, Wien – 24.2.1942, Wien
Krauß studierte an der Akademie der bildenden Künste bei Carl von Hasenauer und Friedrich von Schmidt, machte sich 1894 selbständig und begründete wenig später eine Arbeitsgemeinschaft mit Josef Tölk. Neben verschiedenen Zinshäusern, Geschäftslokalen und diversen Nutzbauten errichtete Krauß 1898/99 die Wiener Volksoper, das 1960 abgerissene Bürgertheater und die heutigen Kammerspiele.
In der Provinz der Monarchie errichtete Krauß eine Reihe privater Villen für eine reichere Kundschaft und wurde kurz vor Kriegsausbruch Professor an der TH in Wien.
Krauß, der zu diesem Zeitpunkt zu den meistbeschäftigten Architekten der Stadt zählte, war auch Gründungsmitglied des Österreichischen Werkbundes. Für das "Rote Wien" war er am Projekt Sandleiten und am Sigmund-Freud-Hof beteiligt.
1934 bewies Krauß besondere Haltung: Aus Protest gegen die Verhaftungen und Hinrichtungen im Gefolge der Februarkämpfe trat er von allen öffentlichen Ämtern zurück und verweigerte die Annahme einer Auszeichnung durch den Ständestaat.
Literatur: Helmut Weihsmann, In Wien erbaut, 2005; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.