Broßmann, Walter
20.5.1882, Teschen (Böhmen) – 29.8.1948, Linz
Broßmann, der seit 1922 als Architekt in Wien tätig war, plante gemeinsam mit Alfred Keller den Jean-Jaurès-Hof und den Davidhof. Darüber hinaus wirkte das Büro – auch im Zweiten Weltkrieg – an der Errichtung zahlreicher Industrieanlagen in Österreich mit. 1945 übernahm Broßmann als "unbelasteter Beamter" die Leitung des Hochbauamtes in Linz.
Castellitz, Alfred
20.6.1870, Celje (Slowenien) – 21.12.1940, Wien
Castelliz gehörte zu einem Kreis von Architekten, die dem Historismus verbunden waren und widmete sich hauptsächlich der Denkmalpflege und der Restaurierung von Kirchen, Klöstern und Schlössern. Als Architekt entwarf er vorwiegend Kirchen- und Friedhofsbauten. Sein einziger Beitrag zum kommunalen Wohnbauprogramm befindet sich in 19., Heiligenstädter Straße 146.
19.1.1883, Wien – 17.8.1957, Wien
Schüler Otto Wagners und Partner Heinrich Schoppers; gemeinsam errichteten sie im Auftrag der Gemeinde Wien Industriebauten und einige kommunale Wohnhausanlagen, wie den Gallhof, den Hueberhof oder das Wohnhaus 3., Engelsberggasse 3.
Beide waren überdies als Mitarbeiter beim Goethehof engagiert.
7.10.1889, Wien – 11.11.1953, Birmingham (UK)
Dirnhuber arbeitete zu Beginn der 1920er Jahre im Umfeld von Adolf Loos. 1925 wurde er mit der Umgestaltung des aufgelassenen Währinger Ortsfriedhofes zum Schubertpark beauftragt und errichtete nebenan das städtische Wohnhaus 18., Weimarer Straße 1.
Auf Dirnhuber gehen einige der interessanteren Gemeindebauten der Ersten Republik zurück, wie etwa die Bauten 3., Hagenmüllergasse 21-23; 15., Hütteldorfer Straße 3-5 oder der Indianerhof (mit Discher).
Dirnhuber wirkte auch beim Otto-Haas-Hof und beim Winarskyhof mit. Im Ständestaat weitgehend "kaltgestellt", flüchtete Dirnhuber 1938 nach England, wo er sich mit Gelegenheitsjobs durchschlagen musste.
Discher, Camillo Fritz
11.10.1884, Wien – 25.2.1976, Purkersdorf (NÖ)
Der Otto-Wagner-Schüler Discher schuf in erster Linie Wohn- und Geschäftsbauten. Gemeinsam mit Paul Gütl errichtete er den Anton-Kohl-Hof und den Pernerstorferhof, mit Karl Dirnhuber den Indianerhof; außerdem war Discher bei der Wohnhausanlage Am Wienerberg beteiligt.
Dorfmeister, Karl
9.8.1876, Wien – 10.12.1955, Wien
Der Otto-Wagner-Schüler Dorfmeister schuf die Entwürfe für das erste von Auguste Fickert initiierte Einküchenhaus in der Peter-Jordan-Straße.
Für das Wohnbauprogramm des "Roten Wien" entwarf er den Bau 10., Kudlichgasse 35 und war als Mitarbeiter bei den Anlagen Am Wienerberg und beim Professor-Jodl-Hof engagiert.
Drexler, Anton
3.7.1858, Wien – 28.1.1940, Wien
Anton Drexler war mit seinem Bruder Josef an der Errichtung der Pferde- und Trabrennbahnen Freudenau und Krieau beteiligt. Gemeinsam errichteten sie über einhundert Bauwerke, darunter zahlreiche Schulen, Rathäuser, Banken und Fabriksanlagen in der gesamten Monarchie. Die Wohnhäuser der Brüder Drexler waren zumeist dem altdeutsch-romantischen Heimatschutzstil verpflichtet. Für die Gemeinde Wien errichtete Anton Drexler die Bauten 14., Hickelgasse 15-17 (mit Rudolf Sowa) sowie 2., Kafkastraße 11.
Literatur: Helmut Weihsmann, In Wien erbaut, 2005; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.