David, Anton

23.4.1849, Smichov (Böhmen) – 20.12.1924, Wien

David_anton_head_vga

D

Anton David erlernte – wie schon sein Vater – das Seifensiedergewerbe und zog nach Wien. Hier engagierte sich ab 1869 in der Sozialdemokratie, wo er den "Radikalen" um Andreas Scheu angehörte. Nach Jahren der politischen Verfolgung trat Anton David 1894 in die Administration der von Franz Schuhmeier mitbegründeten "Volkstribüne" ein. Binnen kürzester Zeit stieg die Auflage der 14-tägig erscheinenden Zeitung von 4.500 auf über 60.000 Stück.

Gemeinsam mit Franz Schuhmeier und Albert Sever entwickelte Anton David das System der Parteiorganisation mit Vertrauenspersonen, das im Prinzip bis heute besteht. Nach der Ermordung Schuhmeiers im Jahr 1913 errang David das freigewordene Ottakringer Mandat im Gemeinderat, dem er bis zu seinem Tod angehörte.

Anton David, der bereits von 1907 bis 1918 Reichsratabgeordneter war, gehörte vom 21.10.1918 bis zum 16.2.1919 bzw. vom 4.3.1919 bis zum 31.5.1919 der Provisorischen und der Konstituierenden Nationalversammlung an. Von 1918 bis 1920 war er außerdem Stadtrat und maßgeblich an der Ausarbeitung der Wiener Stadtverfassung beteiligt.

Vor der Einäscherung im Krematorium wurde Anton Davids Leichnam im großen Saal des Ottakringer Arbeiterheims aufgebahrt.

Die in den Jahren 1926/27 nach Plänen von Alfred Keller und Walter Broßmann errichtete Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, 16., Effingergasse 31, wurde Davidhof benannt.