Krauß, Rudolf
17.3.1872, Böhmisch-Leipa (Böhmen) – 4.7.1928, Baden (NÖ)
Krauß übersiedelte 1896 nach Wien, machte sich um 1900 selbständig und errichtete zahlreiche Mietshäuser, meist in historistischem Stil. Sein bekanntestes Bauwerk aus dieser Zeit ist der "Trattnerhof" am Graben. Nach 1918 arbeitete Krauß vorwiegend in der neugegründeten Tschechoslowakei. Für das "Rote Wien" errichtete Rudolf Krauß den relativ konservativen Johann-Witzmann-Hof.
Krist, Karl
23.10.1883, Wien – 4.2.1941, Wien
Leischner, Erich
2.1.1887, Wien – 14.4.1970, Wien
Lichtblau, Ernst
24.6.1883, Wien – 8.1.1963, Wien
Loos, Adolf
10.12.1870, Brünn (Mähren) – 23.8.1933, Wien
Mang, Engelbert
1.9.1883, Wien – 14.2.1955, Wien
Mang studierte von 1906 bis 1909 bei Otto Wagner und war später im Wiener Stadtbauamt tätig. Als Oberstadtbaurat errichtete er mehrere Kapellen und Aufbahrungshallen auf Wiener Friedhöfen. Seine weiteren Arbeiten für die Gemeinde Wien sind durchaus bemerkenswert, so etwa der Victor-Adler-Hof, der Widholzhof oder der Fröhlich-Hof. Zwei kleinere Gemeindebauten finden sich auch in 14., Jenullgasse 9-15 und 16., Arltgasse 2-8.
Mayer, Hugo
2.9.1883, Linz – 4.3.1930, Wien
Hugo Mayer studierte ab 1902 an der TH Wien und trat anschließend in den Dienst der Gemeinde Wien. Mayer war ein Verfechter der deutschen "Gartenstadt"-Idee und nach dem Krieg mit der Errichtung der Siedlungsanlage Schmelz (1919/20), einer der ersten kommunalen Wohnanlagen des "Roten Wien", und der Siedlung Am Rosenhügel (ab 1921, mit Emil Krause), einer der Pioniere des kommunalen Wohn- und Siedlungsbaus in Wien.
Gemeinsam mit Adolf Loos erstellte er die Pläne für die Gartensiedlung am Heuberg, mit Alfred Tichy plante er die frühe Genossenschaftssiedlung Glanzing.
Dass Mayer nicht zu den Vertretern der "Moderne" gehörte, beweisen sein heimattümelnder Wachauerhof, aber auch der pittoreske Pölzerhof und das nahe Kindertagesheim im Waldmüllerpark, ebenfalls ein Werk Mayers.
Hugo Mayer, der auch am Goethehof mitarbeitete, plante darüber hinaus den großen Wohnblock 14., Breitenseer Straße 108-112 (mit Gorge) und die kleineren Gemeindebauten 3., Hagenmüllergasse 25 und 16., Enenkelstraße 35.
Michal, Gottlieb
6.2.1886 Vimperk (Böhmen) – 12.7.1970, Wien
Nach seiner Übersiedlung nach Wien studierte Michal bei Otto Wagner und war anschließend in verschiedenen Baubüros und schließlich als selbständiger Architekt tätig. 1913 trat er in den Dienst der Gemeinde Wien, für die er nach Ende des Ersten Weltkriegs drei Wohnhausanlagen errichtete: den Forstnerhof (und dessen Erweiterung in der Giselhergasse 6), den Schuhmeierhof (erster Bauteil) und den Austerlitzhof.
Als Hausarchitekt des Wirtschaftsministeriums war Michal für den Auftritt der Republik bei internationalen Messen und Ausstellungen verantwortlich und erhielt in Folge dieser Tätigkeit auch Bauaufträge in Deutschland. Michal, der sowohl im Ständestaat als auch im Dritten Reich mit repräsentativen Aufgaben betraut war, wurde nach einer kurzen Phase der "Entnazifizierung" zum Vorsitzenden des Fonds für den Wiederaufbau bestellt und errichtete in den 1950er-Jahren im Auftrag der Gemeinde Wien und des Wirtschaftsministeriums weitere Wohnhausanlagen in Wien.
Mittag, Viktor
28.7.1896, Wien – 25.11.1962, Wien
Der Sohn eines Tischlermeisters arbeitete als Praktikant bei Witzmann und Prutscher, besuchte die Wiener Kunstgewerbeschule und studierte nach Ende des Ersten Weltkriegs an der TH Wien und an der Akademie der bildenden Künste. Nach Abschluss seiner Ausbildung arbeitete Mittag als führender Mitarbeiter im Büro Schmid und Aichinger, bevor er sich als freier Architekt im Rahmen des kommunalen Wohnbauprogramms etablierte.
Mit seinem langjährigen Mitarbeiter Karl Hauschka errichtete er drei repräsentative Wohnhausanlagen, den Wildganshof, den Thury-Hof und den Eberthof, und wirkte am Goethehof mit. Mittag, der auch nach 1934 noch im Wohnbau tätig war, geriet 1941 in sowjetische Gefangenschaft und war nach seiner Rückkehr 1947 wiederum als selbständiger Architekt tätig.
Literatur: Helmut Weihsmann, In Wien erbaut, 2005; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.