Waage, Fritz
21.5.1898, Ilok (Kroatien) – 13.5.1968, Wien
Waage studierte an der TH Wien und wurde nach Abschluss seines Studiums Büroleiter im Atelier Gessner, wo er an der Entstehung des Lassallehofs mitwirkte. 1928 gründete Waage mit Eugen Kastner eine Arbeitsgemeinschaft, die im Auftrag des Wiener Stadtbauamtes industrielle Nutzbauten errichtete.
Von Waage und Kastner stammt nicht nur das futuristische Umspannwerk Favoriten, sondern auch die Umspannwerke in Ottakring und in der Landstraße sowie die Pfandleihhäuser in Floridsdorf und Währing.
Waage war auch im Ständestaat als Wohnbauarchitekt und während des "Dritten Reiches" als Architekt von Industrie- und Fabrikationshallen tätig. Nach Kriegsende errichtete Waage gemeinsam mit seinem Partner Wilhelm Kroupa zahlreiche Wohn-, Siedlungs-, Büro- und Industriebauten, u.a. auch für die Gemeinde Wien.
Weiser, Armand
25.9.1887, Zürich – 18.9.1933, Mödling (NÖ)
Der Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns studierte an der TH Wien und arbeitete anschließend mehrere Jahre lang in Berlin. Nach seiner Rückkehr nach Wien errichtete Weiser eine Reihe von Wohnbauten und Villen in Wien und Umgebung. Für das Wohnbauprogramm des "Roten Wien" realisierte Weiser nur einen einzigen Bau, 3., Neulinggasse 39, der im Jahr 2009 im Rahmen der Aktion "Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoa" in Alice und Heinrich Scheuer-Hof benannt wurde.
Wiesmann, Franz
16.1.1888, Wien – 28.1.1959, Wien
Wiesmann studierte von 1907 bis 1912 Architektur an der TH Wien und war von 1913 bis 1945 im Wiener Stadtbauamt beschäftigt. Im "Roten Wien" war Wiesmann so etwas wie der Spezialist für sehr sachliche und wenig spektakuläre Bauten.
Davon zeugen der Josef-Scheu-Hof und die kleineren Gemeindebauten 2., Wohlmutstraße 4-6; 12., Fockygasse 40-44; 14., Rupertgasse 6-16; 16., Brüßlgasse 34 und Thalhaimergasse 44 – beide geradezu "verspielt" – sowie 18., Mollgasse 3-5. Sein Wohnbau in der Schöffelgasse 69 wurde 2020 Albrecht-Konecny-Hof benannt.
Nach 1934 errichtete Wiesmann mehrere Wohnhäuser für die christlichsoziale Verwaltung, u.a. das Familienasyl "St. Engelbert", 15., Tautenhayngasse 28, oder den später nach dem Ehepaar Furtmüller benannten Hof 5., Ziegelofengasse 12-14.
Witzmann, Carl
26.9.1883, Wien – 30.8.1952, Wien
Witzmann studierte bei Josef Hoffmann an der Wiener Kunstgewerbeschule, an der er ab 1908 selbst als Lehrer und ab 1910 als ordentlicher Professor tätig war. Noch vor dem Ersten Weltkrieg richtete er zahlreiche Villen und Kaffeehäuser ein. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft kehrte er 1919 nach Wien zurück und war wiederum als Architekt und Hochschullehrer tätig.
Wlach, Oskar
18.4.1881, Wien – 16.8.1963, New York
Wlach studierte an der TH Wien und im Anschluss daran an der Akademie der bildenden Künste. Ab 1908 war Wlach in einer Arbeitsgemeinschaft mit Josef Frank und Oskar Strnad tätig. Gemeinsam mit Josef Frank errichtete Wlach die Gemeindebauten 10., Bürgergasse 21-23 und den seit 2013 benannten Rosa-Jochmann-Hof; außerdem war er am Winarskyhof mitbeteiligt.
Als eigenständige Arbeit gilt sein Wohnbau 10., Gellertgasse 42-48. Auf Einladung Franks war Wlach auch an der Entstehung der Werkbundsiedlung beteiligt.
1925 gründeten Frank und Wlach das Innenausstattungsgeschäft "Haus und Garten", das Wlach nach Franks Emigration bis 1938 weiterführte. Über Zürich und London flüchtete Wlach mit seiner Frau nach dem "Anschluss" in die USA, wo er eine Zeit lang als schlecht bezahlter Zeichner Arbeit fand. Wlach verstarb schließlich als Sozialfall in einem jüdischen Altersheim.
Zabza, Franz
10.1.1896, Wien – 16.6.1933, Wien
Nach dem Studium der Architektur an der Akademie der bildenden Künste war Zabza ausschließlich im Wiener Stadtbauamt tätig. In dieser Funktion errichtete der früh verstorbene Architekt den Johann-Hartmann-Hof sowie die kleineren und, mit Ausnahme des Wohnbaus 10., Leebgasse 100, dem späteren Margarethe-Hilferding-Hof, nicht sonderlich bemerkenswerten Gemeindebauten 2., Radingerstraße 21; 16., Hasnerstraße 111-115 und 21., O' Briengasse 26-30, der 2020 Beethoven-Hof benannt wurde.
Ziegler, Martin
14.6.1896, Wien – nach 1939, USA ?
Ziegler studierte von 1917 bis 1921 an der TH Wien und arbeitete eine Zeit lang mit Josef und Arthur Berger zusammen. Gemeinsam errichteten sie die Gemeindebauten 3., Schlachthausgasse 2-6 / Ludwig-Koeßler-Platz 3 und 9., Hernalser Gürtel 26 sowie den Grassingerhof.
Wegen seiner "jüdischen Herkunft" erhielt Ziegler 1938 Berufsverbot; 1939 emigrierte er nach England und später in die USA, wo sich seine Spur verliert.
Literatur: Helmut Weihsmann, In Wien erbaut, 2005; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.