Kommunale Wohnbauten

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Ahornhof
Köglergasse / Wienerbergstraße
Der Ahornhof ist ein Teil des in den Jahren 1927 bis 1930 nach Plänen von Robert Oerley und Karl Krist errichteten George-Washington-Hofs. Benannt wurde er, so wie die übrigen Höfe der Anlage, nach den in der Hofanlage gepflanzten Bäumen.

Anton-Hölzl-Hof
Laxenburgerstraße 94
1931/32 nach Plänen von Josef Hoffmann als einer von nur drei Hoffmann-Gemeindebauten mit 356 Wohnungen errichtet. 1983 nach dem Nationalratsabgeordneten und Pionier der Arbeiter-Abstinenten-Bewegung, Anton Hölzl (1874–1946) benannt.

George-Washington-Hof
Unter-Meidlinger Straße 2-14 / Wienerbergstaße 2-6
1927 bis 1930 nach Plänen von Robert Oerley und Karl Krist errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 1.085 Wohnungen. Die einzelnen Höfe der weitläufigen Anlage sind nach verschiedenen Pflanzen benannt. Der Ulmen- und der Akazienhof liegen bereits im 12. Bezirk. Benannt nach dem ersten Präsidenten der USA, George Washington (1732–1799).

Hueberhof
Quellenstraße 24b
1930/31 nach Plänen von Heinrich Schopper und Alfred Chalusch errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 497 Wohnungen. Benannt nach dem Gewerkschafter und Nationalratsabgeordneten Anton Hueber (1861–1935).

Jean-Jaurès-Hof
Neilreichgasse 105
1925 bis 1927 nach Plänen von Alfred Keller (1875–1945) und Walter Broßmann errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 433 Wohnungen. Benannt nach dem 1914 ermordeten französischen Sozialisten Jean Jaurès (1859–1914).

Johann-Mithlinger-Siedlung
Neilreichgasse 100-106
1929 bis 1931 nach Plänen von Karl Schmalhofer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 1.136 Wohnungen. Benannt nach dem 1944 im Wiener Landesgericht hingerichteten antifaschistischen Widerstands kämpfer Johann Mithlinger (1898–1944). Eine Gedenktafel erinnert an zwölf weitere Bewohner der Siedlung, die ebenfalls Opfer des NS-Terrors wurden.

Margarethe-Hilferding-Hof
Leebgasse 100
1928/29 nach Plänen von Franz Zabza errichtete Wohnhausanlage mit 106 Wohnungen. Im Frühjahr 2006 nach der von den Nationalsozialisten ermordeten Ärztin und Favoritner Bezirksrätin Margaret(h)e Hilferding benannt.

Maria- und Rudolf-Fischer-Hof
Laxenburger Straße 98
1930/31 nach Plänen von Konstantin Peller errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 144 Wohnungen. Benannt nach dem Ehepaar Maria und Rudolf Fischer, das 1943 wegen illegaler kommunistischer Tätigkeit hingerichtet wurde.

Pernerstorferhof
Troststraße 68-70
1925/26 nach Plänen von Camillo Fritz Discher und Paul Gütl errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 459 Wohnungen. Benannt nach dem Pionier der österreichischen Arbeiterbewegung Engelbert Pernerstorfer (1850–1918).

Pölzerhof
Dampfgasse 35-37
1926/27 nach Plänen von Hugo Mayer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 103 Wohnungen. Benannt nach dem Abgeordneten Johann Pölzer (1872–1934).

Quarin-Hof
Quaringasse 16
1924/25 nach Plänen von Siegfried Theiß und Hans Jaksch errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 131 Wohnungen. Benannt nach dem Gründer der Findelanstalt, Direktor des Wiener Allgemeinen Krankenhauses und Rektor der Wiener Universität, Josef Freiherr von Quarin (1733–1814).

Victor-Adler-Hof
Triester Straße 57-65
1923/24 nach Plänen von Engelbert Mang errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 117 Wohnungen. Benannt nach dem Begründer und ersten Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei ÖsterreichsVictor Adler (1852–1918).

Zürcher Hof
Laxenburger Straße 49-57 / Gudrunstraße 145-149
1928 bis 1931 nach Plänen von Emil Hoppe und Otto Schönthal errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 233 Wohnungen. Benannt nach der Stadt Zürich als Dank für die Schweizer Hilfe nach dem Zweiten Weltkrieg.


Nicht benannte Wohnhausanlagen 

Altdorferstrasse2

Altdorferstraße 2 / Triester Straße 85 
1932/33 nach Plänen von Silvio Mohr und Karl Hartinger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 167 Wohnungen.

Die zur Triester Straße unscheinbar wirkende Anlage besitzt einen ziemlich pompösen Eingangsbereich mit Eckveranden und teils expressiven, teils romantischen Details, die an die Traditionen früherer Jahre anknüpfen.
Angeligasse78


Angeligasse 78-80 
1929/30 nach Plänen von Leopold Simony errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 96 Wohnungen.

Es handelt sich um den ersten Gemeindebau des Pioniers des sozialen Wohnbaus Leopold Simony. Die interessante Eckverbauung mit Loggien und horizontalen Putzfugen besitzt einen relativ ungewöhnlichen, kleinen Straßenhof.

Bürgergasse 21-23 / Laaer-Berg-Straße 22-24
1929 bis 1933 sowie 1933 bis 1935 nach Plänen von Oskar Wlach und Josef Frank errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 426 Wohnungen.

Blockartige Anlage mit den für die Gemeindebauten dieser Zeit typischen, stark reduzierten Fassaden ("Neue Sachlichkeit"). Großzügiger Innenhof mit hofseitigen Kastenerkern auf Rundsäulen.

Buergergasse22


Bürgergasse 22 
1925 nach Plänen von Heinrich Ried (1881–1957) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 127 Wohnungen. Ein U-förmiger Bau mit schmalem Innenhof; durchlaufende Gesimse verbinden die einzelnen, zum Teil hervorgehobenen Gebäudetrakte.

Die repräsentative Fassade mit Zitaten aus dem historischen Wohn bau wirkt etwas neobiedermeierlich. Am Portal finden sich Putten und kleine, weiße Tauben, in den eisernen Fensterkörben sogar Herzen.

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Interessant ist die Verwendung des Kugelmotivs in den Fensternischen.

 

Dieselgasse 22 
1931/32 nach Plänen von Kurt E. Richter (1888) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 19 Wohnungen. Die schmale, symmetrische Baulückenverbauung weist eine Reihe breiter Balkone über dem Eingangstor auf.

Eschenallee1

Eschenallee 1-9 
1931/32 nach Plänen von Karl Krist errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 120 Wohnungen.

Eine stark reduzierte Anlage im Anschluss an den älteren George-Washington-Hof, heute etwas unglücklich im Kreuzungsbereich Triester Straße / Wienerbergstraße gelegen.

 

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Friedrich-Knauer-Gasse 2-4 / Kennergasse 
1928/29 nach Plänen von Otto Polak-Hellwig, dem Erbauer des Heimhofs, errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 54 Wohnungen.

Ecklösung mit auffälligen Balkonerkern; das vertiefte Portal in der Friedrich-Knauer-Gasse ist mit farbigen Keramikplatten ausgelegt, die von Fenstergittern gerahmte Türe mit groben Eisenplatten beschlagen. Die Fassade wurde 2006 renoviert.
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Friedrich-Knauer-Gasse 6-8 / Klausenburger Straße 22 
1929 nach Plänen von Anton Valentin (1895–1976) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 92 Wohnungen.

Ecklösung mit klinkerverzierten Fenstern, versetzten Erkergruppen und monumentalem Eingangstor.

Friesenplatz 1-2
1925/26 nach Plänen von Erwin Böck (1894–1966), Max Theurer (1878–1949) und Friedrich Zotter (1894–1961) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 189 Wohnungen.

 
Friesenplatz1
Eine relativ große, ganz in der "romantischen" Tradition des frühen Arbeiterwohnbaus stehende Anlage mit dreieckigen Giebeln, bewegten Dachformen (Walmdächer), Konsolen, Spitzerkern und dreifarbigem Putz.

Im Hof befindet sich ein vorgezogener "Wohnturm" mit Kinderhort und Spielplatz, der von zwei Pergolen flankiert wird. Das Gebäude beherbergt auch ein Gasthaus und mehrere Werkstätten.
Gellertgasse42

Gellertgasse 42-48 / Bürgergasse 17-19 
1926/27 nach Plänen von Oskar Wlach errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 206 Wohnungen.
U-förmige Bebauung mit Innenhof, deren in zwei Grüntönen gehaltene Fassade durch eine Folge von über das Dach hinaus ragenden Rechteckerkern und horizontalen Gesimsen gegliedert wird.

Der Bau zeigt Wlachs Vorliebe für rein kubische Ausformungen, und verfügt über ein Postamt, eine Ambulanz und einige Kellerlokale.

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Hasengasse 35-37 
1926/27 nach Plänen von Georg Rupprecht errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 174 Wohnungen.

Eine U-förmige Verbauung mit breitem Straßenhof und niedrigem Tortrakt mit Pergola. Die bemerkenswerten Eckfenster waren in den zwanziger Jahren ein beliebtes Motiv zur Belebung der Fassaden. Zu beachten sind auch die wuchtigen, archaisch wirkenden Tür rahmen.

Eine Gedenktafel erinnert an drei Opfer des antifaschistischen Widerstandes.

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Kennergasse 10 
1924/25 nach Plänen von Josef Hofbauer und Wilhelm Baumgarten errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 166 Wohnungen. Bemerkenswerte Blockverbauung mit großem Innenhof.

Die Sockelzone, aber auch die vertikalen "Fugen" mit den WC-Fenstern sind bis zum Dach mit glasierten Klinkern verkleidet.

Über dem triumphbogenartigen, dreitorigen Eingangsportal (mit Konsolen und Fahnenmasten) befindet sich das glasierte Majolikarelief "Städtebauer" von Otto Hofner (1924), in der Einfahrt eine Gedenktafel für die Opfer des Faschismus unter den früheren Bewohnern. Im Hof befindet sich ein großer Kindergarten; außerdem gab es hier zwei Malerateliers, mehrere Werkstätten und Geschäftslokale.

Kudlichgasse35

Kudlichgasse 26-28 
1930 nach Plänen von Florian Prantl errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 30 Wohnungen. Streng symmetrische Anlage mit Innenhof. Horizontal gegliederte Fassade, durch Klinkerverkleidung betonter Eingangsbereich.

Kudlichgasse 35 / Steudelgasse 
1930/31 nach Plänen von Karl Dorfmeister errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 44 Wohnungen.

Ein abweisend wirkender Block, dessen martialische Wirkung durch die Eckdekoration noch verstärkt wird.


Laaer-Berg-Straße 166-168, 172 und 202 LaaerBergStrasse166
1928/29 nach Plänen von Franz Schacherl errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 93 Wohnungen.

Die weitläufige Anlage besteht aus zweigeschossigen Baublocks im Anschluss an ältere einstöckige Siedlungsbauten, an deren Errichtung Schacherl ebenfalls beteiligt war.

An der Spitze des Grundstücks befindet sich ein alleinstehender Kopfbau mit einem Vortragssaal. Straßenseitig sind mehrere Läden und eine Gaststätte untergebracht, im Zentrum der Anlage liegt eine Schule; der dahinterliegende Hof, der von kleinen Vorgärten bestimmt wird, beherbergt einen Kindergarten.
 

LaxenburgerStrasse92

Laxenburger Straße 92 / Dieselgasse 
1931/32 nach Plänen von Josef Hahn (1884) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 61 Wohnungen.

Die Ecke des Gebäudes wird, ebenso wie der zurückversetzte Mittelteil, durch einen turmartigen Aufbau und Gitterbalkons hervorgehoben.
 
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Mundygasse 1 / Steudelgasse 
1932/33 nach Plänen von Paul Gütl errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 150 Wohnungen. Die starke Reduzierung der gesamten Anlage nimmt die Architekturentwicklung der 1940er und 1950er Jahre vorweg.

An der Fassade findet sich ein großes Sgraffittorelief mit Arbeiterdarstellungen aus den frühen 1950er Jahren.
 
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Puchsbaumgasse 11-13 
1929 nach Plänen von Rolf Eugen Heger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 30 Wohnungen. Baulückenverbauung mit durchaus eigenständigem Charakter. Bemerkenswert sind die verglasten Stiegenhäuser, die die horizontale Gliederung der Straßenfassade durchbrechen.

Puchsbaumplatz 14 
1929 nach Plänen von Fritz Reichl (1890–1959) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 10 Wohnungen.
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Quellenstraße 24a / Wilczekgasse 
1928/29 nach Plänen von Max Joli errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 172 Wohnungen. Eine repräsentative Anlage mit großem Innenhof, der zur Straße hin durch einen niedrigen Torbau abgeschlossen wird.

Die den Eingangsbereich flankierenden Trakte sind mit Eckloggien und Balkonen ausgestattet. Interessante, z.T. zurückgestufte Fassade zur Wilczekgasse. Eindrucksvoll ist der hofseitige monumentale Mittelrisalit mit zwei Loggienreihen.

Der zum Zeitpunkt der Errichtung bereits bestehende Kindergarten der Kinderfreunde in der Laimäckergasse 18 (mit reich verziertem Eingangsbereich) wurde in die Anlage integriert.

Schrankenberggasse 22 
1929 nach Plänen der Brüder Josef Berger und Arthur Berger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 14 Wohnungen. Eine Gedenktafel erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus August Schratzberger (1894–1944) und Alfred Lochay (1907–1942).

Triesterstrasse51

Stefan-Fadinger-Platz 3-7 
1932/33 vom Stadtbauamt errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 300 Wohnungen im Anschluss an die Johann-Mithlinger-Siedlung in Gestalt einzelner Baublöcke mit glatten und wenig gestalteten Fassaden.

Triester Straße 51-53 
1929/30 nach Plänen von Johann Würzl (1885) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 41 Wohnungen.

Der Bau besitzt eine interessante, kubisch aufgelöste Fassade mit wuchtigen Erkergruppen, die von Balkonen und Mansarden flankiert werden.

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Triester Straße 75-77 / Windtenstraße 
1929/30 nach Plänen von Karl Fischl-Pirkhänfeld errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 53 Wohnungen.

Die große Eckverbauung gegenüber der "Spinnerin am Kreuz" besitzt eine eigenwillige abgeschrägte Eckfassade, die durch zwei Spitzgiebel und zweigeschossige Spitzerkergruppen geprägt wird.
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Troststraße 64-66 
1924/25 nach Plänen von Clemens Kattner und Alexander Graf (1856–1931) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 136 Wohnungen.

Dieser in unmittelbarer Nachbarschaft des Pernerstorferhofs gelegene Bau wartet mit dem typischen Formenvokabular und der Ornamentik der frühen Gemeindebauten – polygonalen Erkern, geschwungenen Giebeln, Blattmotiven und allerlei Dekorelementen – auf.

Durch ein übertrieben stilvolles Portal mit der plastischen Figur eines nackten Knaben des Bildhauers Hans Müller und einen tiefen, kassettengeschmückten Torweg gelangt man in den Gartenhof, von dessen ursprünglich üppiger Ausstattung leider nichts erhalten geblieben ist. Die Anlage verfügt über zwei Geschäftslokale und zwei Werkstätten.

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Van-der-Nüll-Gasse 82-86 / Trostraße 
1925/26 nach Plänen von Ernst Egli errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 152 Wohnungen.

Eine blockartige, sehr nüchterne Verbauung mit großem Innenhof; an der Trostraße finden sich markante Runderker. Im Erdgeschoss ist ein Gasthaus untergebracht, außerdem verfügt der Bau über zwei Geschäftslokale und einen Jugendhort im Innenhof. Der Architekt Ernst Egli wanderte bereits 1929 in die Türkei aus.

Van-der-Nüll-Gasse 83-85 
1931 nach Plänen von Rudolf Scherer errichtete, überaus nüchterne Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 76 Wohnungen.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934, 1980; Inge Podbrecky, Rotes Wien, 2003; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.