Maria- und Rudolf-Fischer-Hof

10., Laxenburger Straße 98

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Die in den Jahren 1930/31 nach Plänen von Konstantin Peller errichtete städtische Wohnhausanlage mit 144 Wohnungen wurde 1949 nach dem Ehepaar Maria Fischer (12.9.1903–30.3.1943) und Rudolf Fischer (5.12.1905–28.1.1943) benannt, das hier wohnte.

Beide waren in der Zeit des Faschismus in führender Funktion in der illegalen kommunistischen Bewegung tätig, wurden im April 1941 verhaftet, wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und 1943 hingerichtet.

Während der NS-Zeit hieß der Hof übrigens "Otto Planetta-Hof", nach dem am 31. Juli 1934 hingerichteten Putschisten Otto Planetta, der die tödlichen Schüsse auf Dollfuß abgegeben hatte.

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Die U-förmige Anlage mit großem Innenhof steht stilistisch deutlich an der Wende der Gemeindebauarchitektur der zwanziger zu jener der dreißiger Jahre. Sehr modern wirken die dicht mit Balkonen besetzten Fassaden, eher traditionell hingegen die Klinkerverzierungen an den Fenstern.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.