Die 1924 nach Plänen von Gottlieb Michal errichtete Wohnhausanlage mit 143 Wohnungen wurde 1949 nach dem Abgeordneten August Forstner (1876–1941) benannt, der als "Kutscher im Parlament" berühmt wurde und lange Zeit hier wohnte.
Der Forstnerhof ist eine große, ganz im "romantischen" Stil der frühen Gemeindebauten gehaltene Anlage mit polygonalen, z.T. mit Tierkreiszeichen verzierten Erkern. Der an drei Seiten verbaute Gartenhof wird zur Alliogasse durch einen niedrigen Tortrakt abgeschlossen.
Im deutlich erhöht gelegenen Hof befindet sich ein schöner Zierbrunnen. Zur Camillo-Sitte-Gasse wird die Wohnanlage, die mehrere Geschäftslokale und Werkstätten besitzt, von einem mächtigen, etwas abweisend wirkenden Block begrenzt.
In den Jahren 1926/27 wurde nach Plänen desselben Architekten ein Erweiterungsbau zum Forstnerhof mit 135 Wohnungen in der Giselhergasse 6 / Alliogasse 24 errichtet.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.