Dieses unter Denkmalschutz stehende historische Gebäude wurde in den Jahren 1928 bis 1931 von den Architekten Eugen Kastner und Fritz Waage errichtet. Der überaus interessante Nutzbau mit stark plastischer Wirkung ist eine für Wien einzigartige Arbeit und erinnert stark an den "elektrischen Pathos" der konstruktivistischen sowjetischen Revolutionsarchitektur.
Das Umspannwerk Favoriten repräsentiert eine Zeitstimmung, die selbstbewusst die Errungenschaften einer im sozialen und technischen Aufbau befindlichen Großstadt demonstriert (nextroom.at). Die dabei benützten monumentalisierenden Kuben und Zylinder, Quader und auskragenden "Kommandobrücken", also die gesamte "Maschinenästhetik" des Gebäudes, das an einen Ozeandampfer erinnert, stellen eine bemerkenswerte Verbindung expressiver und sachlicher Tendenzen in der Architektur der frühen Moderne dar.
Die schwierige Vorgabe eines spitz dreieckig zulaufenden Grundstücks scheint die Kreativität des Architektenduos nicht nur beflügelt zu haben, es ermöglichte ihnen auch, einen symbolhaft "stromlinienförmigen" Bau zu gestalten und damit den Aspekt des technischen Fortschritts zu unterstreichen.
Literatur: Inge Podbrecky, Rotes Wien, 2003; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002.