Friedrich-Engels-Hof

11., Ehamgasse 8 / Herderplatz

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Die in den Jahren 1925/26 nach Plänen von Franz KaymAlfons Hetmanek und Hugo Gorge errichtete Wohnhausanlage mit 179 Wohnungen wurde nach dem großen Theoretiker der Arbeiterbewegung Friedrich Engels (1820–1895) benannt.

Der Friedrich-Engels-Hof ist eine große blockartige Verbauung mit eigenwilligen, etwas mFriedrich_Engels_Hof_TF_Digianierierten Putz- und Klinkerverzierungen. Die leicht geschwungene Front zum Herderplatz ist mit extrem langen Balkonen ausgestattet, darüber befinden sich kastenartig hervortretende Erker; die beiden außenliegenden sind mit kräftigen, weißen Bandornamenten verziert und wirken beinahe "indisch". Weitere Erker dieser Art finden sich in den Nebengassen.

Der Haupteingang (mit Straßenhof) in der Ehamgasse besitzt ein gewaltiges zweistöckiges Portal, darüber etwas befremdlich wirkende Spitzerker. Im unregelmäßigen Hof befindet sich ein Brunnen.

Nach 1934 wurde das "S" aus der Inschrift entfernt; der Hof hieß bis zum Ende der NS-Zeit ganz harmlos "Engel-Hof". Beim Eingang wurde eine Gedenktafel für die während der NS-Zeit vertriebenen "Nichtarier" angebracht.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.