Kommunale Wohnbauten

Penzing

Somogyihof_bauer

K

Blathof
Rottstraße 1 / Linzer Straße 128
Der Blathof, auch "Rott-Bau" genannt, wurde in den Jahren 1924/25 nach Plänen von Clemens Holzmeister mit 313 Wohnungen errichtet und nach dem am 12. Februar 1934 getöteten Schutzbündler Ferdinand Blat (1888–1934) benannt.

Dr.-Bayer-Hof
Märzstraße 115-123 / Beckmanngasse
1933/34 nach Plänen von Konstantin Peller errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 153 Wohnungen. Benannt nach dem Urgeschichtsforscher Josef Bayer (1882–1931).

Franz-Kurz-Hof
Spallartgasse 26-28
1923/24 nach Plänen von Erich Leischner errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 81 Wohnungen. Benannt nach dem Wiener Gemeinderat Franz Kurz (1873–1945).

Johanna-Dohnal-Hof
Jenullgasse 18-26
1931/32 nach Plänen von Heinrich Wohlmeyer und Friedrich Pindt errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 93 Wohnungen. Seit 2011 nach der ehemaligen Frauenministerin Johanna Dohnal (1939–2010) benannt.

Josef-Rautmann-Hof
Hadersdorf-Weidlingau, Hauptstraße 97
1930 nach Plänen von Carl Eder errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 22 Wohnungen. Benannt nach dem früheren Ortsvorsteher von Weidlingau, Josef Rautmann (1890–1970).

Liskahof
Fünkhgasse 2 / Marcusgasse 7
1931 nach Plänen von Erwin Böck errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 68 Wohnungen. Benannt nach dem hingerichteten antifaschistischen Widerstandskämpfer Matthias Liska (1889–1943).

Schimonhof
Penzinger Straße 150-166
1927 bis 1929 nach Plänen von Michael Rosenauer (1884–1971) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 356 Wohnungen. Benannt nach dem früheren Bezirksvorsteher des damaligen 13. Bezirks Franz Schimon (1863–1929).

Somogyihof
Hütteldorfer Straße 150-158
1927 bis 1929 nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 360 Wohnungen. Benannt nach dem ungarischen Schriftsteller Béla Somogyi (1868–1920), der von Angehörigen der Leibgarde des ungarischen Diktators Nikolaus Horthy in Budapest ermordet wurde.


Nicht benannte Wohnhausanlagen

Breitenseer Straße 108-112
1930/31 nach Plänen von Hugo Mayer und Hugo Gorge errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 630 Wohnungen.

Der mächtige, klosterhofartige Block mit parkartigem, mehrfach unterteiltem Innenhof ist von der Breitenseer Straße an zwei Stellen durch stadttorartige Portale zugänglich.

Die Fassadengestaltung ist schlicht, im Hof erinnern die Arkaden gänge mit Rundbögen und der durchgängige Gebrauch von Klinker- und Putzverzierungen jedoch noch stark an den expressiven Stil früherer Gemeindebauten.

Cervantesgasse 3
1928/29 nach Plänen von Clemens Kattner errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 25 Wohnungen. 

Die altmodisch "repräsentative" Fassade mit schwerem Putzdekor und hohem, abgestuftem Ziergiebel ist eher dem bürgerlichen Wohnbau als der Gemeindebauarchitektur des "Roten Wien" verbunden. 
Der Architekt war u.a. auch als Kirchenerbauer tätig.


Cervantesgasse 9
1928/29 nach Plänen von Rolf Eugen Heger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 14 Wohnungen. 

Eine interessante, expressive Fassade mit Spitzgiebel und zentralen, durchlaufenden Stiegenhausfenstern kennzeichnen diesen kleinen Bau, dessen Mittelteil zurückversetzt wurde.

Goldschlagstraße 144-146 / Drechslergasse 
1929/30 nach Plänen von Rudolf Sowa (1878–1952) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 140 Wohnungen. Eine große, konstruktivistisch anmutende Anlage mit geräumigem Innenhof, in gleichförmiger Bauweise ohne jeden Dekor.


Goldschlagstraße 193-195
1925/26 nach Plänen von Heinrich Vana errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 49 Wohnungen. 

Der Bau ist durch einen stark zurückversetzten Mitteltrakt mit breitem Giebel und durch das häufig wiederkehrende Spitzgiebelmotiv gekennzeichnet, und enthält ein Geschäftslokal, eine kleine Badeanlage und Büroräume für eine Bezirksstelle der Arbeiter-Krankenkasse.

 


Gründorfgasse 1-3 / Cervantesgasse
1928/29 nach Plänen von Viktor Fenzl errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 42 Wohnungen.

Das Sockelgeschoss dieser mit Spitzerkergruppen rhythmisierten Eckverbauung ist farblich hervorgehoben, die Anlage geschickt dem ansteigenden Gelände angepasst. Im Gebäude befand sich ein Kinderambulatorium.
 

Gründorfgasse 4
1928/29 nach Plänen von Heinrich Ried (1881–1957) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 14 Wohnungen. 

Der Exzentriker Ried schuf hier einen wirklich ungewöhnlichen und experimentell anmutenden Bau mit rhythmisch wechselnden Loggien und Erkern. Seltsam wirkt in diesem Zusammenhang allerdings die schwere Rustikaverkleidung im Sockelbereich.

 


Hickelgasse 11
1930/31 nach Plänen von Walter Pind errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 15 Wohnungen. 

Breite Balkonloggien über dem Eingangstor, v.a. aber ein außer gewöhnlicher Figurenfries aus gebranntem Ton, der sich über die gesamte Länge des Erdgeschosses zieht, kennzeichnen diesen kleinen Bau.

 

 

Hickelgasse 12
1928 nach Plänen von Hans Paar und Adolf Paar errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 13 Wohnungen. 
Ein weitgehend symmetrischer Bau, der sich allerdings der unterschiedlichen Höhe der Nachbargebäude anpasst, mit breiten Halbloggien über dem Eingangsportal. Das Motiv der drei Putzstreifen könnte sich durchaus auf das Symbol der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, die "Drei Pfeile", beziehen.

 


Hickelgasse 15-17 / Cervantesgasse
1925/26 nach Plänen von Anton Drexler und Rudolf Sowa (1878–1952) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 247 Wohnungen. 

Ein typischer Gemeindebau aus der frühen Phase mit hohen Spitzerkern und schweren Gesimsen. Auffallend sind die kleinen, verwinkelten Innenhöfe und der hohe Verbauungsgrad dieser großen Anlage, die zwei Geschäfte und einen Kindergarten enthält.


 

Hickelgasse 16 / Cervantesgasse
1929 nach Plänen von Helmut Wagner-Freynsheim (1889–1968) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 18 Wohnungen. 
Eine Eckverbauung mit kleinem Innenhof; der Ecktrakt selbst ist zurückversetzt, Balkone und Halbloggien beleben die schlichte Fassade ein wenig.

Hüttelbergstraße 7
1927 nach Plänen von Wilhelm Peterle errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 24 Wohnungen. 

Eine kleine, aus zwei villenartigen Gebäuden bestehende Anlage in einem parkähnlichen Garten, die sich nur wenig von den "gutbürgerlichen" Bauten der Umgebung unterscheidet. Gilt als Prototyp für die wenig später ebenfalls von Peterle entworfene Siedlung Am Tivoli.

 


Hütteldorfer Straße 265-267
1924/25 nach Plänen von Josef Beer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 68 Wohnungen. 

Ein expressiver, zweifach abgestufter Bau mit zentralem Wohnturm; Spitzerker, kleine Giebel und Putzdekor tragen zur Belebung der Fassade bei. Im Zentrum befindet sich eine plastische Figurengruppe (Mutter mit Kind).


 

Jenullgasse 9-15
1930 nach Plänen von Engelbert Mang errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 69 Wohnungen.

Ein langgestreckter, niedriger Bau, dessen Mittelteil zurückversetzt und mit turmartigen Aufbauten (mit Loggien) versehen ist.


Lenneisgasse 11-13 / Goldschlagstraße
1925/26 nach Plänen von Konstantin Peller errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 136 Wohnungen. 

Ein auffallend schmuckloser Bau mit hohen Giebeln, flachen Erkern und Klinkerverkleidung im Sockelbereich aus der frühen Bauphase, der wegen der großen Höhenunterschiede in der Lenneisgasse mehrfach abgetreppt wurde.


Meiselstraße 67
1930 nach Plänen von Rolf Eugen Heger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 23 Wohnungen. 
Dieser sachliche und wenig gegliederte Bau schließt eine verbliebene Baulücke im Anschluss an die ältere Wohnhausanlage in der Hickelgasse 15-17 ab und kann nur vom Hof dieses Gebäudes betreten werden.


Meiselstraße 73
1928 nach Plänen von Theodor Schöll errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 14 Wohnungen und zwei Läden. 

Der Mittelteil dieser kleinen Baulückenverbauung ist kastenartig hervorgehoben, die Fenster und das Sockelgeschoss werden durch Gesims- und Sohlbänke bzw. Nuten bandartig verbunden.

Meiselstraße 76 
1928 nach Plänen von Josef Beer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 14 Wohnungen. 
Eine schmale Baulückenverbauung mit massiven, polygonalen Balkonen und flankierenden Erkerblöcken über dem kleinen Eingang.

Neubeckgasse 4
1928/29 nach Plänen von Alfred Adler errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 19 Wohnungen. 
Ein einfacher kubischer Baukörper mit Balkonen und Loggien.

Onno-Klopp-Gasse 12-16 / Cumberlandstraße
1929/30 nach Plänen von Karl Badstieber errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 101 Wohnungen. 
Ein langgestreckter und schlichter Bau mit geländebedingter starker Höhendifferenzierung. Die hofseitig gelegenen Eingänge sind massiv mit Klinker umrahmt.

Phillipsgasse 8 / Penzinger Straße 35-37
1924/25 nach Plänen von Siegfried Theiß und Hans Jaksch errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 182 Wohnungen.

Tiefe Baueinschnitte, in denen die Nebenräume und die Stiegenhäuser liegen, gliedern die lange Front in der Phillipsgasse in vier Blöcke, die ihrerseits durch vier auf Konsolen ruhende weibliche Figuren von Anton Endstorfer, Theodor Oppitz und Oskar Thiede betont werden. Diese Gliederung setzt sich in der schmäleren Front in der Penzinger Straße fort, wo der Mittelteil um ein Ateliergeschoss erhöht wurde. Über dem Hauseingang wacht die monumentale Figur "Der Schmied" von Oskar Thiede.

Außergewöhnlich sind auch der kreisförmige Putzdekor der Fassade und die drei beinahe etruskisch wirkenden Köpfe an der Ecke Phillipsgasse / Penzinger Straße.

Im etwas schmal geratenen, aber ebenso aufwendig gestalteten Hof waren ein Kindergarten, ein Hort, mehrere Waschküchen und eine Badeanstalt untergebracht.

Mit seinen Putzornamenten gehört der Bau eindeutig der "romantischen" Richtung der älteren Gemeindewohnanlagen an, in vielen Details sind jedoch bereits moderne Stiltendenzen zu erkennen. Zweifellos eine der bemerkenswertesten Wohnhausanlagen des Bezirks. 

Rupertgasse 5-7
1930 nach Plänen von Walter Raschka errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 33 Wohnungen. Eine Eckverbauung, die heute mit der Anlage Onno-Klopp-Gasse 12-16 verbunden ist. 

Rupertgasse 6-16
1930 nach Plänen von Franz Wiesmann errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 64 Wohnungen. Ein schmuckloser Bau der Spätphase.


Sebastian-Kelch-Gasse 1-3
1928/29 nach Plänen von Josef Frank errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 53 Wohnungen und mehreren Geschäften. 

Ein der "Neuen Sachlichkeit" verpflichteter Bau mit unregelmäßigem Straßenhof, vertikal durchlaufenden Stiegenhausfenstern und einem turmartigen Eckbau mit Loggien zur Drechselgasse. Die einzelnen Trakte der Anlage waren ursprünglich verschiedenfarbig verputzt.

 

Sebastian-Kelch-Gasse 4-6
1928/29 nach Plänen von Heinrich Vana errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 24 Wohnungen. 

Stark expressionistische Anlage mit Erkergruppen, Spitzgiebeln und einem neugotischen Spitzbogentor, über dem sich drei vasenförmige flache Erker befinden. Der sehenswerte Bau ist dreifarbig verputzt und auch hofseitig interessant gestaltet.

 

Sebastian-Kelch-Gasse 5-7 / Cervantesgasse
1928 nach Plänen von Karl Holey (1879–1955) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 42 Wohnungen. 

Die kleine Eckverbauung mit Innenhof weist eine interessante Kombination von massiven, klinkerverkleideten Balkonen und Erkern auf. Das Hauptgesims ist mit eigentümlich verzierten Ziegeln dekoriert.

 


Waidhausenstraße 2-6
1925 nach Plänen von Michael Rosenauer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 109 Wohnungen. 

Eine U-förmige Verbauung mit kleinem Straßenhof und gemütlichem Innenhof, deren Fassaden nur spärlich gegliedert sind.

 

Weinzierlgasse 1-7
1930/31 nach Plänen von Alexander Popp errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 128 Wohnungen. 

Bemerkenswert ist v.a. der Ecktrakt mit einem wuchtigen, klinkerverkleideten Turm und breiten Balkonen. Der Rest der Anlage wirkt dagegen konventionell und "altbacken".

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.