Weissel, Georg

28.3.1899, Wien – 15.2.1934, hingerichtet in Wien

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Georg Weissel trat 1926 in den Dienst der Wiener Berufsfeuerwehr und war ab 1931 Wachkommandant der Hauptfeuerwache Floridsdorf. Darüber hinaus gehörte er der Studentenabteilung "Akademische Legion" des Republikanischen Schutzbundes an und war ab 1927 deren Kommandant. Wegen grundsätzlicher Differenzen über Strategie und Taktik des Schutzbundes zog Weissel sich eine Zeit lang aus der Führung der Organisation zurück.

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Ende des Jahres 1933, als der Schutzbund offiziell bereits verboten war und alles auf eine gewaltsame Auseinandersetzung hindeutete, nahm er seine Tätigkeit im Floridsdorfer Schutzbund jedoch wieder auf.

Am Morgen des 13. Februar 1934 bewaffneten sich die Floridsdorfer Feuerwehrleute unter Weissels Führung, um die Hauptfeuerwache des Bezirks zu verteidigen. Als der damalige Branddirektor Wagner von der "Dienstverweigerung und Auflehnung" in Floridsdorf erfuhr, alarmierte er die Sicherheitskräfte. Die vierte Kompanie der Alarmabteilung der Bundessicherheitswache trat in der Folge zum Sturm auf die Hauptfeuerwache an. 61 Feuerwehrmänner wurden schließlich als Gefangene abgeführt; kurz danach wurde Georg Weissel vom Standgericht zum Tode verurteilt und am 15. Februar kurz vor ein Uhr früh im Landesgericht Wien hingerichtet.

Georg Weissel hinterließ seine Frau Maria und seinen knapp vier Jahre alten Sohn Erwin. Erwin Weissel (1930–2005) wurde später Professor für Sozial-, Volkswirtschafts- und Finanzpolitik an der Universität Wien und war über 30 Jahre lang in der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien tätig, u.a. als wissenschaftlicher Leiter der Sozialakademie der Arbeiterkammer in Mödling.

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An Georg Weissel erinnern mehrere Stätten in Wien:

In Floridsdorf wurden die Weisselgasse (1946) und der Georg-Weissel-Hof (1961) in der Gerichtsgasse 1 nach ihm benannt, in der Prager Straße 18a widmete ihm die Genossenschaft "Wohnbau" ein Denkmal, das Karl Nieschlag 1964 gestaltet hat.

Ein Denkmal an der Wiener Feuerwehrzentrale Am Hof 10 erinnert an mehrere Feuerwehrmänner, die im Kampf gegen den Faschismus aktiv waren, darunter auch an Georg Weissel.

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Das Georg-Weissel-Haus des Vereins Wirtschaftshilfe der Arbeiterstudenten Österreichs (WIHAST) in der Säulengasse 18 im 9. Bezirk (Wagner-Jauregg-Hof) wurde ebenfalls nach dem hingerichteten Schutzbundführer benannt.

Im Hausflur des Studentenheims erinnert ein interessantes Sgraffito von Giselbert Hoke an Weissel.

Am 1. November 1948 wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof ein von der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten gestifteter Gedenkstein am Grab Georg Weissels (Gruppe 87/ Reihe 42) enthüllt.