Wagner-Jauregg-Hof

9., Lustkandlgasse 26-28

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Die in den Jahren 1927/28 nach Plänen von Bernhard Pichler errichtete Wohnhausanlage mit 144 Wohnungen wurde nach einem Gemeinderatsbeschluss vom 1. Dezember 1953 nach dem wegen seiner Nähe zum NS-Gedankengut umstrittenen Psychiater und Nobelpreisträger von 1927, Julius Wagner-Jauregg (1857–1940) benannt. Die große U-förmige Anlage mit Innenhof ist stilistisch eher uneinheitlich, konventionell und expressionistisch-modern zugleich.

An den Seitenfronten finden sich Spitzerker und Geschäftsvorbauten, im Hof Balkone und Loggien; ein Stiegenhaus ist als zinnenbekrönter Rundturm ausgestaltet. Auffällig ist außerdem der mehrfärbige Putz des frisch renovierten Gebäudes.

Um's Eck, in der Säulengasse 18, befindet sich das Georg-Weissel-Studentenheim des Vereins Wirtschaftshilfe der Arbeiterstudenten Österreichs (WIHAST), das nach dem im Februar 1934 hingerichteten Wachkommandanten der Hauptfeuerwache in FloridsdorfGeorg Weissel, benannt wurde. Im Hausflur des Studentenheims erinnert ein Sgraffito von Giselbert Hoke an Georg Weissel.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.