Schlesinger, Eduard

25.7.1903, Wien – 13.7.1988, Wien

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Eduard Schlesinger, dessen Berufswunsch "Lehrer" aus finanziellen Gründen unerfüllt blieb, kam bereits als Neunjähriger zu den Kinderfreunden und wurde mit 14 Jahren Mitglied des Verbandes Jugendlicher Arbeiter in der Leopoldstadt. 1920 trat er der SDAP, dem Zentralverein der kaufmännischen Angestellten und den Naturfreunden bei. Bei Gründung der Roten Falken war Schlesinger einer der ersten Führer der neuen Jugendorganisation in der Leopoldstadt.

Als Mitglied des Republikanischen Schutzbundes wurde Schlesinger im Februar 1934 für kurze Zeit verhaftet und engagierte sich nach seiner Haftentlassung bei den illegalen Revolutionären Sozialisten. Nach dem "Anschluss" flüchtete Schlesinger nach Prag, wo er als ehrenamtlicher Sekretär der Flüchtlingsfürsorge der deutschen Gewerkschaften arbeitete. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei gelangte er über Polen nach Großbritannien, wo er der Vereinigung der österreichischen Widerstandskämpfer beitrat; 1940 wurde Schlesinger zur britischen Armee eingezogen.

Nach seiner Rückkehr nach Österreich arbeitete Schlesinger in der Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter, deren stellvertretender Generaldirektor er später wurde. Zuerst in Meidling aktiv, übersiedelte Schlesinger 1950 nach Hietzing, wo er zunächst als Fürsorgerat und von 1964 bis 1969 als Bezirksrat tätig war. Daneben engagierte er sich auch im Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer.

Die Wohnhausanlage 13., Wilhelm-Leibl-Gasse 2-4, wurde Eduard-Schlesinger-Hof benannt.