Karl Hans Sailer war Angestellter einer Kabelfabrik, absolvierte 1926 gemeinsam mit Rosa Jochmann, Karl Maisel und Franz Rauscher die Arbeiterhochschule und war anschließend als Redakteur des von Julius Braunthal geleiteten Kleinen Blattes tätig, bevor er zur Arbeiter-Zeitung wechselte, wo er zunächst als Gerichtssaalberichterstatter und später als politischer Redakteur an der Seite von Karl Leuthner tätig war.
Während der Februarkämpfe 1934 stellte Sailer die Verbindung zwischen den Wiener und den oberösterreichischen und steirischen Schutzbundgruppen her. Nach dem Zusammenbruch des Widerstandes und dem Verbot der Partei schloss sich Sailer den Revolutionären Sozialisten an. Nach der Verhaftung des Vorsitzenden der RS, Manfred Ackermann, übernahm Sailer selbst die Führung der Gruppe, deren Treffpunkt das Café Meteor in der Fasangasse 30 war.
Sailer wurde gemeinsam mit jenen Funktionären, die zur Jahreswende 1934/35 an der Reichskonferenz der Revolutionären Sozialisten in Brünn teilgenommen hatten, verhaftet und im März 1936 im Sozialistenprozess als einer der Hauptangeklagten zu 20 Monaten Haft verurteilt.
1938 emigrierte Karl Hans Sailer nach Paris, wo er eines der Gründungsmitglieder der Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten (AVOES) war. 1940 flüchtete er nach New York, wo er ab 1942 gemeinsam mit Otto Leichter die "Austrian Labor Information", das Organ des Austrian Labor Committee (ALC), herausgab.
1946 kehrte Sailer nach Österreich zurück und war bis zu seinem Tod wiederum in der Redaktion der Arbeiter-Zeitung tätig. Darüber hinaus wirkte er als Schriftführer im Bund sozialistischer Akademiker.