Resch, Johann

11.11.1890, Pottschach (NÖ) – 26.4.1960, Wien

Resch_johann_head_vga6

R

Johann Resch gehörte seit seiner frühesten Jugend der sozialistischen Arbeiterbewegung an. Kein Wunder: Seine Eltern besaßen jenes Gasthaus in Währing, in dem sich das gesamte Partei- und Gewerkschaftsleben des Bezirks abspielte.

Nach dem Ersten Weltkrieg war Johann Resch, der seit 1910 im Dienste der Gemeinde Wien stand, Obmann des Arbeiterrates von Meidling und baute gemeinsam mit dem später in Auschwitz ermordeten Gemeinderat Edmund Reismann die Sozialdemokratische Unterrichtsorganisation des Bezirks auf.

In der Ersten Republik zählte Resch zu den engsten Mitarbeitern von Stadtrat Hugo Breitner. 1927 wurde er in die Direktion der Städtischen Straßenbahnen berufen, um diese wirtschaftlich und personell neu zu organisieren; 1930 erfolgte seine Ernennung zum Direktor der Städtischen Unternehmungen.

Resch_Johann_TF2_OEGB_Archiv

Im Jahr 1934 wegen seiner politischen Einstellung aus dem Dienst der Stadt Wien entfernt, betätigte sich Resch bis 1945 in der Privatindustrie.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs war Resch wieder für die Städtischen Verkehrsbetriebe tätig und wurde bei der Errichtung der Generaldirektion der Städtischen Unternehmungen im Jahre 1946 an die Spitze dieser neuen Zentralstelle berufen.

Johann Resch, der von 1949 bis 1959 dem Wiener Gemeinderat angehörte und 1947 als Nachfolger des verstorbenen Paul Speiser Amtsführender Stadtrat für das Finanzwesen der Stadt Wien wurde (bis 1957), war auch Mitglied des Finanzbeirates der SPÖ, Obmann der Verkehrssektion der Handelskammer und Vizepräsident der Österreichischen Verbundgesellschaft.

Der in den Jahren 1950/51 errichtete Johann-Resch-Hof, 12., Atzgersdorfer Straße / Hetzendorfer Straße, wurde nach ihm benannt.