Speiser, Paul

19.7.1877, St. Pölten (NÖ) – 8.11.1947, Wien

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Der Sohn eines Buchbindermeisters absolvierte die Lehrerbildungsanstalt und trat bereits 1896 in den Schuldienst ein. Hier kam er in Kontakt mit den sozialdemokratischen Lehrern um Karl Seitz und wurde deshalb gemaßregelt. 1901 erhielt Speiser eine Anstellung in der Eisenbahnerunfallversicherung; daneben war er in den Jahren 1902 bis 1907 als Redakteur der sozialdemokratischen Floridsdorfer Wochenzeitung Der Volksbote und danach als Sekretär des Vereins Freie Schule tätig.

1918 wurde Speiser ins Zentralsekretariat der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei berufen; 1920 übernahm er das Amt des Stadtrats für Personalangelegenheiten. Dem Bundesrat gehörte Speiser von 1920 bis 1927, dem Wiener Gemeinderat von 1918 bis 1934 und dann wieder von 1945 bis zu seinem Tod an.

Im Februar 1934 wurde Paul Speiser im Rathaus verhaftet und danach mehrere Wochen lang im Anhaltelager Wöllersdorf festgehalten. 1944 wurde er trotz schwerer Krankheit von den Nationalsozialisten neuerlich verhaftet.

Nach Kriegsende wurde Speiser zum Obmann der Wiener SPÖ, zum stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden und zum Wiener Vizebürgermeister gewählt.

In der provisorischen Stadtverwaltung von 1945 war er als Stadtrat für die städtischen Unternehmungen verantwortlich, von 1946 bis zu seinem Tod wiederum Stadtrat für Personalangelegenheiten, Verwaltungs- und Betriebsreform. Von 1945 bis 1947 gehörte Paul Speiser auch dem Nationalrat an.

Darüber hinaus war Paul Speiser Obmann des Vereins Kinderfreunde (1933–1934, 1945–1946), danach Ehrenvorsitzender. Die in den Jahren 1929 bis 1932 in drei Bauteilen nach Plänen von Ernst Lichtblau, Karl Scheffel, Leopold Bauer und Hans Glaser errichtete Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, 21., Franklinstraße 20 / Freytaggasse 1-9 und 2-14, wurde 1948 Paul-Speiser-Hof  benannt.

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