Kommunale Wohnbauten

Margareten

Head_reumannhof_digi

K

Anton-Katschinka-Hof
Siebenbrunnenfeldgasse 8-10
1929/30 nach Plänen von Karl Ernst errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 55 Wohnungen. Benannt nach Anton Katschinka (1839–1905), einem Vorkämpfer der "neuen Schule".

Ernst-Hinterberger-Hof
Margaretengürtel 122-124 / Gießaufgasse
1928/29 nach Plänen von Adolf Jelletz (1879) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 116 Wohnungen, in der sich auch ein Lokal des ARABÖ befand.

Franz-Domes-Hof
Margaretengürtel 126-134 
1928 bis 1930 nach Plänen des deutschen Stararchitekten Peter Behrens errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 174 Wohnungen und charakteristischem Straßenhof. Benannt nach dem Arbeiterkammerpräsidenten und Nationalratsabgeordneten Franz Domes (1863–1930).

Heinehof
Stöbergasse 4-20
1925/26 nach Plänen von Otto Prutscher errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 168 Wohnungen. Benannt nach dem deutschen revolutionären Dichter Heinrich Heine (1797–1856).

Herweghhof
Margaretengürtel 82-88
1926/27 nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 220 Wohnungen. Benannt nach dem politischen Lyriker und deutschen Freiheitsdichter Georg Herwegh (1817–1875).

Julius-Ofner-Hof
Margaretengürtel 22
1926/27 nach Plänen von Ernst Lichtblau errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 155 Wohnungen. Benannt nach dem Sozialpolitiker Julius Ofner (1845–1924).

Julius-Popp-Hof
Margaretengürtel 76-80
1925/26 nach Plänen der Architekten Heinrich Schmid und Hermann Aichinger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 402 Wohnungen. Benannt nach dem engen Freund und Mitarbeiter Victor AdlersJulius Popp (1849–1902). 

Matteottihof
Siebenbrunnenfeldgasse 26-30
1926/27 nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 452 Wohnungen. Benannt nach dem 1924 ermordeten Generalsekretär der Sozialistischen Partei Italiens, Giacomo Matteotti (1885–1924).

Metzleinstaler Hof
Margaretengürtel 90-98
Nach Kriegsende als Mietshaus konzipiert, 1919/20 begonnen und schließlich von der Gemeinde Wien in den Jahren 1923/24 als erste städtische Wohnhausanlage überhaupt mit 244 Wohnungen im Stil eines monumentalen "Volkswohnungspalastes" fertiggestellt. Architekt der zweiten Bauphase war Hubert Gessner.

Reumannhof
Margaretengürtel 100-110
1924 bis 1926 nach Plänen von Hubert Gessner errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 478 Wohnun gen. Benannt nach dem ersten sozialdemokratischen Bürgermeister der Stadt, Jakob Reumann (1853–1925).


Nicht benannte Wohnhausanlagen

Brandmayergasse 24 / Diehlgasse 
1928/29 nach Plänen von Fritz Judtmann und Egon Riss errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 76 Wohnungen. 
Die U-förmige Eckverbauung mit einem Bauteil im Hof ist ganz der "Neuen Sachlichkeit" verpflichtet. Das Wohnhaus wirkt mit seinen übereck geführten Balkonbrüstungen und den kubischen Glasloggien, die die Fassade vertikal gliedern, ausgesprochen modern.

Gegenüber, Brandmayergasse 27 / Diehlgasse, befindet sich auf einem 1937 errichteten Wohnhof der Gemeinde Wien ein großes keramisches Bild, das eine Familie mit 4 Kindern darstellt. 


Es wurde 1938 hergestellt; der Bub, der die Uniform der Hitlerjugend trägt, hielt ursprünglich einen Wimpel mit Hakenkreuz, das 1945 entfernt wurde. Sonst erregte die Darstellung lange Zeit keinen Anstoß. 

2002 gewann die Künstlerin Ulrike Lienbacher einen Wettbewerb zur Umgestaltung dieses Wandbilds; sie setzte dem Bild eine Glastafel mit der spiegelverkehrten Aufschrift "IDYLLE" vor, die die falsche Idylle der Darstellung entlarven soll (siehe auch Podbrecky, 2003).

Fendigasse 19-21
1930/31 nach Plänen von Herbert Kastinger und Hermann Stiegholzer (1894–1982) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 88 Wohnungen. Umschließt gemeinsam mit dem von den selben Architekten zeitgleich errichteten Arbeitsamt für die Metall- und Holzindustrie einen Hof, unterscheidet sich von diesem zukunfts weisenden Bau allerdings erheblich.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Inge Podbrecky, Rotes Wien, 2003; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.