Franz-Domes-Hof

5., Margaretengürtel 126-134

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Die in den Jahren 1928 bis 1930 vom deutschen Architekten Peter Behrens errichtete Wohnhausanlage mit 174 Wohnungen wurde nach dem Arbeiterkammerpräsidenten und Nationalratsabgeordneten Franz Domes (18631930) benannt. Man kann sich kaum ein schöneres Denkmal für Franz Domes vorstellen: Zeit seines Lebens hat er um mehr Licht und mehr Sonne für seine Klassengenossen gekämpft, denn er kannte das Elend der Proletarierwohnung aus eigenem Erleben, berichtete die Arbeiter-Zeitung anlässlich des Beschlusses zur Hofbenennung 1931.

Beim linken Eingang befindet sich ein Reliefporträt des Politikers von Alfons Riedel.

Die moderne, ursprünglich zum Gürtel hin offene Anlage mit ihrem charakteristischen, schönen Straßenhof kommt ohne jedes Pathos aus. Die langen Blöcke werden durch Loggien- bzw. Balkonreihen und verglaste Stiegenhäuser horizontal und vertikal gegliedert.

Die beim rechten Eingang angebrachte Plastik "Der Lichtbringer" mit der Inschrift Licht in der Wohnung – Sonne im Herzen stammt von Mario Petrucci (1952) und steht für Natur- und Körperkult, aber auch für Aufklärung und Wissen.

2015 zeigte der Waschsalon Karl-Marx-Hof eine Sonderausstellung über die "Ringstraße des Proletariats".

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934, 1980; Inge Podbrecky, Rotes Wien, 2003; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.