Eiflerhof
Hernalser Hauptstraße 221
1929 bis 1931 nach Plänen von Otto Prutscher errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 182 Wohnungen. Benannt nach dem im KZ-Dachau ermordeten früheren Schutzbundführer Alexander (von) Eifler (1888–1945).
Holy-Hof
Gräffergasse 5 / Heigerleinstraße 104 / Halirschgasse 21
1928/29 nach Plänen von Rudolf Perco errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 108 Wohnungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg nach dem Schutzbundmitglied Leo Holy (1899–1934) benannt, der am 13. Februar 1934 imTürkenritthof erschossen wurde.
Türkenritthof
Hernalser Hauptstraße 190-192
1927 bis 1929 nach Plänen von Paul Hoppe errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 90 Wohnungen. Benannt nach einem früheren Hernalser Volksbrauch, in dessen Mittelpunkt ein auf einem Esel reitender "türkischer Pascha" stand.
Wiedenhoferhof
Liebknechtgasse 10-12 / Zeillergasse 7-11
1924/25 nach Plänen von Josef Frank errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 246 Wohnungen. Benannt nach dem Gewerkschaftsfunktionär und Abgeordneten Josef Wiedenhofer (1873–1924).
Nicht benannte Wohnhausanlagen
Hernalser Hauptstraße 54 / Bergsteiggasse 28
1924/25 nach Plänen von Otto Polak-Hellwig errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 35 Wohnungen.
Die Eckverbauung mit klassizistisch wirkender Fassade und kleinen Loggien mit metallenen Brüstungen wurde vom Architekten des Heimhofs und der Genossenschaft "Heimhof" speziell für erwerbstätige Frauen errichtet. Eine Besonderheit der Wohnungen war die eingebaute "Wirtschaftsnische", ein Wiener Vorläufer der berühmten Frankfurter Küche (siehe: MAK), mit Gasherd, Dunsthaube (!), Heißwasserautomat und mehreren Schränken auf nur 6,5 Quadratmetern Fläche.
Balderichgasse 25-27 / Zeillergasse 10-12
1922 bis 1924 in mehreren Etappen nach Plänen von Karl Ehn errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 164 Wohnungen.
Ehns wahrscheinlich erster Wohnbau ist eine nach allen Seiten geschlossene Blockverbauung mit großem Innenhof, dessen Fassaden durch polygonale Erker und hohe Spitzgiebel gegliedert werden.
Der Bau wirkt im Vergleich zu Franks Wiedenhoferhof auf der anderen Seite der Zeillergasse reichlich altmodisch.
Dornbacher Straße 84a
1928 nach Plänen von Walter Raschka errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 24 Wohnungen.
Ein durchaus bemerkenswerter Bau mit farblich differenzierten Gesimsbändern, die um das gesamte Gebäude herumführen, und einer eigentümlich gestaffelten Dachgeschosszone.
Kastnergasse 25-27
1924/25 nach Plänen von Johann Würzl (1885) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 51 Wohnungen.
Ein durchaus ansprechendes Gebäude mit einer stark vertikal gegliederten, klassizistischen Fassade mit breitem Giebel und kleinen farbigen Dekorelementen.
Richthausenstraße 3 / Schadinagasse 14-16
1924/25 nach Plänen von Theo Schöll errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 50 Wohnungen. Der blockartige Eckbau ist für das frühe Entstehungsdatum überraschend modern.
Der turmartig gestaltete Eckbereich ist leicht zurückversetzt, die nur unmerklich vortretenden Stiegenhäuser sind vertikal verglast; das Gebäude ist ansonsten stark horizontal gegliedert, die Fenster werden durch farblich hervorgehobene Bänder zu Gruppen von zwei bis vier Fenstern zusammengefasst.
Rötzergasse 29-31
1925/26 nach Plänen von Alfred Schmid (1894) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 38 Wohnungen.
Eine breite Baulückenverbauung, die den Knick im Straßenverlauf aufnimmt, mit vasenförmigen Flacherkergruppen und extrem spitzen Erkern in der Gebäudemitte; zweifarbig grau und gelb verputzt.
Wattgasse 88
1928/29 nach Plänen der Brüder Karl und Wilhelm Schön errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 76 Wohnungen.
Eine recht konventionelle, U-förmige Anlage mit großem Innenhof; die Hauptfront zur Wattgasse besteht aus drei Blöcken mit jeweils einem Giebel, der schlichtere Mittelteil wird mittels symmetrisch angeordneter Balkonreihen geöffnet.
Wattgasse 96-98
1929/30 nach Plänen von Alfred Teller (1881) und Kurt Spielmann errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 249 Wohnungen.
Eine große U-förmige Anlage mit mehreren Straßenhöfen, die durch ihr eklektisches Formenvokabular und den freien Umgang mit sowohl "romantischen" als auch spätsezessionistischen Elementen auffällt.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.