Wiedenhoferhof

17., Liebknechtgasse 10-12, Zeillergasse 7-11

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Die in den Jahren 1924/25 nach Plänen von Josef Frank errichtete Wohnhausanlage umfasst 246 Wohnungen und wurde nach dem Gewerkschaftsfunktionär und Abgeordneten Josef Wiedenhofer (1873–1924) benannt, an den auch eine Gedenktafel erinnert.

Bedingt durch den starken Höhenunterschied entschloss sich Frank, die Anlage in zwei getrennte Hofanlagen zu teilen. Die Hauptfassade befindet sich an der Liebknechtgasse, wo die Gebäudeecken mit transparenten Loggien aufgelockert werden.

Die ansonsten kaum gegliederten Fassaden sind typisch für den Architekten Frank, der als ein entschiedener Gegner des "Volkswohnungspalastes" galt, und stehen in schroffem Gegensatz zu den übrigen Gemeindebauten der Frühzeit. Der Wiedenhoferhof, der als Franks gelungenstes Volkswohnhaus gilt, enthielt mehrere Werkstätten und Läden, eine Badeanstalt sowie eine Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaft.

Im Volksmund wurde der Bau wegen seines Flachdaches und der für Frank charakteristischen kräftigen (in diesem Fall ziegelroten) Färbelung "Paprikahof" oder "Paprikakiste" genannt. Bei der Sockelsanierung 2009-2013 wurde das Dachgeschoß ausgebaut und auf die ursprüngliche Färbelung keine Rücksicht genommen.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.