Ferdinand Skaret wuchs in einer ärmlichen Weberfamilie auf, erlernte den Beruf des Tischlers und kam 1880 auf der "Walz" nach Wien, wo er sich bald dem Fachverein der Tischler anschloss. Nachdem sich daraus die Tischler-Gewerkschaft entwickelt hatte, erhielt Skaret die Funktion des Sekretärs und des Redakteurs der wöchentlich erscheinenden "Tischler-Zeitung" übertragen. Nach dem Zusammenschluss mehrerer Fachgewerkschaften zum Holzarbeiterverband im Jahr 1892 wurde Skaret dessen erster Obmann. Er gehörte zu jenen, die sich für eine engere Zusammenarbeit zwischen Partei und Gewerkschaft einsetzten und deshalb auch in der Partei wichtige Aufgaben übernahmen, so z.B. als Zentralsekretär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, und zuletzt als Bezirksobmann der Sozialdemokraten in Rudolfsheim.
1906 wurde Ferdinand Skaret in den Gemeinderat gewählt, dem er bis 1923 angehörte. 1918 war er für kurze Zeit Stadtrat und trug durch die Einführung des allgemeinen Wahlrechts für den Gemeinderat wesentlich zur Demokratisierung der Stadtverwaltung bei. Von 1918 bis 1919 im provisorischen Gemeinderat und von 1919 bis 1923 fungierte Skaret auch als Klubvorsitzender im Rathausklub.
Von 1907 bis 1930 gehörte Skaret außerdem als Abgeordneter dem Reichsrat beziehungsweise dem Nationalrat an. Als Mitglied der Exekutive der Sozialistischen Internationale und verschiedener internationaler Gewerkschaftsinstitutionen engagierte er sich stark für die internationale Solidarität und für den Erhalt des Friedens.
Die in den Jahren 1930/31 nach Plänen von Leo Kammel errichtete Wohnhausanlage der Gemeide Wien, 15., Diefenbachgasse 49-51, wurde Skarethof benannt.