Sozialistische Internationale (SI)

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Die Sozialistische Internationale ist der weltweite Zusammenschluss von sozialistischen, sozialdemokratischen und "Arbeits-Parteien" mit Sitz in London. Mitglieder im deutschsprachigen Raum sind die deutsche SPD, die österreichische SPÖ und die Schweizer SP. Insgesamt gehören der SI 168 Parteien und Organisationen an.

Die Sozialistische Internationale hat ihre Wurzeln in der 1889 gegründeten Zweiten Internationale; zu ihren nachhaltigsten Aktionen zählten die Ausrufung des 1. Mai als internationalen "Tag der Arbeit" (1889) und des 8. März als internationalen Frauentag (1910).

Die Zweite Internationale zerbrach während des Ersten Weltkriegs; 1919 wurde die Zweite Internationale wieder- und die sogenannte "Wiener Internationale" neu gegründet. Beide Organisationen vereinigten sich 1923 zur "Sozialistischen Arbeiter-Internationale" (S.A.I.), die bis 1940 bestand – ab 1925 mit Sitz in Zürich und von 1935 bis 1940 in Brüssel.

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In der Tradition der Zweiten Internationale und im gemeinsamen Bekenntnis zum demokratischen Sozialismus – in deutlicher Abgrenzung zu den kommunistischen Arbeiterbewegungen – wurde die Sozialistische Internationale (SI) beim "Frankfurter Kongress" im Jahre 1951 in ihrer heutigen Form gegründet.

In den Jahrzehnten seither unterstützte die Sozialistische Internationale zahlreiche Länder beim (Wieder)aufbau und beim Übergang von einer Diktatur zur Demokratie.

Seit dem Zusammenbruch des kommunistischen "Warschauer Pakts" hat sich die Zahl ihrer Mitglieder nahezu verdoppelt. In vielen Ländern der Welt stellen Mitgliedsparteien der SI die Regierungs- oder die wichtigste Oppositionspartei.

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Wichtigste Gremien der SI sind der Kongress, der alle drei Jahre tagt, sowie der Rat, der zweimal jährlich zusammenkommt und in dem alle Mitgliedsparteien vertreten sind.

Von 1964 bis 1976 hatte Bruno Pittermann den Vorsitz der Sozialistischen Internationale inne; auf ihn folgten der frühere deutsche Kanzler und Nobelpreisträger Willy Brandt (1976-92), der frühere französische Ministerpräsident Pierre Mauroy (1992-99) und der frühere portugiesische Ministerpräsident António Guterres (1999-2005).

Seit Januar 2006 steht der Vorsitzende der PASOK und frühere Außenminister Griechenlands, Georgios Papandreou, an der Spitze der Sozialistischen Internationale. Als Nicht-Regierungs-Organisation besitzt die SI Beraterstatus bei den Vereinten Nationen.

Wegen der umstrittenen Mitgliedschaft verschiedener Parteien, die, wie der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel es formulierte, einst als Freiheitsbewegung begonnen haben und längst von diesem Weg abgekommen sind, kam es ab 2012 zu einem Teilrückzug nicht nur der SPD, sondern auch der SPÖ und der britischen Labour Party aus der SI. Am 22. Mai 2013 gründete sich in Leipzig unter Beteiligung von etwa 70 Parteien die "Progressive Allianz", in der neben den sozialdemokratischen Parteien Europas auch Mitte-links-Parteien ein, die nicht in der SI organisiert waren, vertreten sind. SI-Präsident Papandreou warf Sigmar Gabriel deshalb "eine Spaltung der globalen Linken" vor. 

Die International Union of Socialist Youth (IUSY) ist der Zusammenschluss der sozialdemokratischen und sozialistischen Jugendorganisationen.

Literatur: Karl Czernetz, Die Sozialistische Internationale – Idee und Wirklichkeit, 1972; Wolfgang Höpker, Sozialistische Internationale: Aufschluss über eine unbekannte Grösse, 1982; Werner Kowalski.et al., Geschichte der Sozialistischen Arbeiter-Internationale 1923–1940, 1985; Eusebio Mujal-León, Die Sozialistische Internationale in den 80er Jahren: Dritte-Welt-Politik zwischen den Blöcken, 1995.