Furtmüller, Aline

20.10.1883, Wien – Dezember 1941, New York

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Aline war die älteste Tochter des russischen Revolutionärs Samuel Klatschko, der um 1880 als Flüchtling nach Wien gekommen und hier für russische Exilanten, darunter auch für Leo Trotzky, tätig war. Über ihre beste Freundin Laura Polanyi hatte Aline auch Kontakt zu wohlhabenden jüdisch-bürgerlichen Kreisen. Sie erkämpfte sich das Studium und ergriff, so wie ihr späterer Mann Carl Furtmüller, den Lehrerberuf; als Frau konnte sie diesen allerdings erst nach 1918 auch ausüben.

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Von 1919 bis 1934 gehörte Aline Furtmüller dem Wiener Gemeinderat an. Sie war in der Bildungsbewegung aktiv und außerdem auch Vorsitzende der sozialdemokratischen Frauenorganisation im dritten Bezirk, Landstraße. Das Ehepaar Furtmüller lud regelmäßig zu politischen Diskussionen in die eigene Wohnung ein, wobei Otto BauerAlfred AdlerMax Adler und das Ehepaar Leopoldine und Otto Glöckel zu den regelmäßigen Gästen zählten.

1934 war Aline Furtmüller für mehrere Wochen in Haft, wurde, so wie ihr Mann auch, fristlos entlassen und war in der Folge für die Revolutionären Sozialisten tätig. 1938 ging das Ehepaar gemeinsam in die Emigration nach Paris; 1940 wurden sie beim illegalen Grenzübertritt nach Spanien verhaftet. Nach mehreren Monaten Haft in spanischen Gefängnissen kamen sie nach New York, wo Aline Furtmüller bald darauf starb.

Die in den Jahren 1936 bis 1938 von Franz Wiesmann in der Tradition der Gemeindebauten der Ersten Republik errichtete städtische Wohnhausanlage, 5., Ziegelofengasse 12-14, wurde 1949 "Aline Furtmüller-Hof" benannt. Seit dem Tod Carl Furtmüllers heißt der Wohnbau Furtmüllerhof. An der Fassade befinden sich zwei Arbeiterreliefs, im Eingang eine Gedenktafel.