Wildgans, Anton

17.4.1881, Wien – 3.5.1932, Mödling (NÖ)

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Der ausgebildete Jurist Anton Wildgans war von 1909 bis 1911 als Untersuchungsrichter tätig, und wandte sich dann ganz der Schriftstellerei zu. Er schrieb zunächst vom Symbolismus beeinflusste Gedichte ("Die Sonette an Ead", 1913); großen Erfolg beim Wiener Publikum hatten aber v.a. seine teils naturalistischen, teils lyrisch-expressiven und sozialkritischen Dramen wie "In Ewigkeit Amen" (1913), "Armut" (1914), "Liebe" (1916) und "Dies Irae" (1918), aber auch das humoristische Epos "Kirbisch" (1927).

Von 1921 bis 1922 sowie von 1930 bis 1931 leitete Wildgans das Wiener Burgtheater. Er galt als entschiedener Verfechter der Eigenständigkeit Österreichs ("Rede über Österreich", 1930); die Verbundenheit mit seiner Heimatstadt Wien kommt in seinem Gedicht "Ich bin ein Kind der Stadt" zum Ausdruck.

Das Geburtshaus des Dichters befindet sich in der Radetzkystraße 6 im 3. Wiener Gemeindebezirk.
In der Landstraße wurden auch der Wildgansplatz und der in den Jahren 1931 bis 1933 nach Plänen von Viktor Mittag und Karl Hauschka errichtete Wildganshof,3., Landstraßer Hauptstraße 175-187, nach dem Dichter benannt.

Der Anton-Wildgans-Preis ist ein von der Österreichischen Industriellenvereinigung gestifteter und 1962 erstmals vergebener Literaturpreis, der jüngeren österreichischen Autoren zugute kommen soll, deren "Schaffen die abschließende Krönung noch erwarten lässt".

Werk: Sämtliche Werke, herausgegeben von Lilly Wildgans (unter Mitwirkung von Otto Rommel), 8 Bände, 1948–58.
Literatur: Carmen Friedel, Der junge Anton Wildgans, 1999;Heinz Gerstinger, Der Dramatiker Anton Wildgans, 1981; Franz Hadriga, Drama Burgtheaterdirektion. Vom Scheitern des Idealisten Anton Wildgans, 1989; Lilly Wildgans, Anton Wildgans und das Burgtheater, 1960.