Franz Sachs übersiedelte früh nach Wien, wo er das Schriftenmalergewerbe erlernte. Durch die Kinderfreunde kam er mit der Sozialdemokratie in Kontakt. Er schloss sich der Sozialistischen Arbeiterjugend und der freien Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter an, wo er es bald zum Obmann der Jugendgruppe brachte. Daneben investierte er viel Zeit in die eigene Fortbildung und trat bald selbst als Vortragender der Bildungszentrale auf. Seiner Überzeugungskraft war so manche Ortsgruppengründung zu verdanken.
Sachs stand wegen seiner gewerkschaftlichen Tätigkeit bald auf der schwarzen Liste der Unternehmer und war ab 1933 meist arbeitslos. In der Zeit der Illegalität ab 1934 wirkte er als Kassier der illegalen Gewerkschaft und als Kolporteur der in Brünn gedruckten Arbeiter-Zeitung. Als Sachs 1938 Arbeit im Eisenbahnausbesserungswerk Floridsdorf fand, unterstützte er die dortige kommunistische Widerstandsgruppe bei der Abfassung illegaler Flugblätter. Nach dem Auffliegen der Gruppe wurde Sachs im April 1942 verhaftet und am 27. Februar 1943 gemeinsam mit vier Kameraden vom 2. Senat des Volksgerichtshofes zum Tode verurteilt.
Literatur: DÖW (Hrsg.), Franz Sachs, "Ich glaube, ich hätte noch viel leisten können...", 1972.