Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ)

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Die Sozialistische Arbeiterjugend ging aus dem Verband jugendlicher Arbeiter hervor und bildete von 1919 bis 1934 die politische Jugendorganisation der österreichischen Sozialdemokratie. Während der Ersten Republik belief sich der Mitgliederhöchststand im Jahr 1923 auf etwa 38.000 Personen.

Höhepunkt der Tätigkeit der SAJ war das Internationale Jugendtreffen des Jahres 1929 in Wien mit etwa 50.000 Teilnehmern.

Auf diesem Jugendtreffen hat sich auch in Österreich das blaue Hemd durchgesetzt, das noch heute von sozialistischen Jugendlichen getragen wird, erinnerte sich Bruno Kreisky später (Zwischen den Zeiten, 1986).

In der Festschrift zum Wiedersehenstreffen 50 Jahre nach dem Internationalen Jugendtreffen beschrieb Manfred Ackermann den internen "Ehrenkodex" der damaligen SAJ-Aktivisten:
 

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Zu den Pflichten, die zu erfüllen die Aktivisten der SAJ sich verstanden haben, gehörte stets die kontinuierlich zu leistende 'revolutionäre Kleinarbeit', die ständige sozialistische Werbearbeit unter den nichtorganisierten Jugendlichen und die nimmermüde Arbeit am Aufbau der selbstgeführten und selbstbetreuten Jugendorganisation. Das Recht, in der Jugendgruppe mitzureden, musste erworben werden durch aktives Mitarbeiten.

Nach den Februarkämpfen 1934 wurde die SAJ, ebenso wie alle anderen Organisationen der Arbeiterbewegung, verboten. Als "Revolutionäre Sozialistische Jugend" (RSJ) setzte sie im Untergrund den antifaschistischen Kampf jedoch bis 1938 fort und hatte, wie bereits zuvor in den Februarkämpfen, eine Reihe von Opfern zu beklagen – so z.B. im Juli 1934, als eine Gedenkveranstaltung von bewaffneten Gendarmen überfallen wurde, und wenig später, als der junge SAJ-Aktivist Josef Gerl hingerichtet wurde.

Nachfolgeorganisation der SAJ ist seit 1945 die Sozialistische Jugend Österreich (SJÖ).

Literatur: Philipp Charwath, Politisierung und Radikalisierung bei österreichischen Jugendgruppen in der Zwischenkriegszeit, dargestellt am Beispiel der Pfadfinder und der Sozialistischen Arbeiterjugend, 1999; Otto F. Kanitz, Kampf und Bildung, ca. 1920; Andreas P. Pittler, Die Geschichte der sozialistischen Jugend Österreichs unter besonderer Berücksichtigung des gesellschaftlichen Wandels der achtziger Jahre, 1996; Wieder im Roten Wien. Festschrift zum Wiedersehenstreffen in Wien, 1979.

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