Sozialdemokratische Studenten, Mittelschüler und Arbeiterjugendliche gründeten 1926 die "Sozialistische Veranstaltungsgruppe", die ursprünglich einer innerparteilichen linken Opposition gegen die Parteiführung Ausdruck geben sollte. Einer der führenden Mitstreiter war der später berühmt gewordene Sozialwissenschaftler Paul F. Lazarsfeld.
Nach der gelungenen Eröffnungsvorstellung (später als "Urkabarett" bezeichnet) vom 18. Dezember 1926 wurde "Das Politische Kabarett" zu einem schlagkräftigen Werbemittel, das sogar in das Programm der Sozialdemokratischen Kunststelle aufgenommen wurde. In 13 Programmen wurden zwischen 1927 und 1933 v.a. die konservative Bundesregierung und ihre Praktiken an den Pranger gestellt.
Unter dem Autorenkollektiv des "Politischen Kabaretts" befanden sich neben Viktor Grünbaum (Victor Gruen), Robert Ehrenzweig (Robert Lucas), Ludwig Wagner, Karl Bittmann und Jura Soyfer auch Edmund Reismann, der spätere Leiter der Roten Spieler. Spielort der Truppe waren die "Pan-Spiele" in der Riemergasse, das spätere Rondell-Kino.