Konstituierende Nationalversammlung

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Als "Konstituierende Nationalversammlung" wird die am 16. Februar 1919 erstmals nach dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht gewählte Volksvertretung der Ersten Republik Österreichs bezeichnet, die den Auftrag hatte, eine republikanische Verfassung auszuarbeiten.

Die Konstituierende Nationalversammlung trat an die Stelle der Provisorischen Nationalversammlung, die sich am 21. Oktober 1918 aus den deutschsprachigen Abgeordneten des zuletzt 1911 gewählten Abgeordnetenhauses gebildet hatte. Die Sozialdemokraten hatten in dieser 170 Abgeordnete umfassenden Versammlung 72 Sitze, die Christlichsozialen 69, die Deutschnationalen 8. Weitere 21 Mandate entfielen auf insgesamt 11 kleinere Gruppierungen.

Die ersten "richtigen" Nationalratswahlen fanden schließlich am 17. Oktober 1920 statt. Die Christlichsozialen erreichten dabei mit 41,8% die relative Mehrheit und errangen 85 der nun 183 Parlamentssitze, die Sozialdemokraten 36% und 69 Mandate, deutschnationale Parteien kamen auf 17,3% und 28 Mandate, die "Bürgerliche Arbeitspartei" erreichte 1 Mandat. Wenige Tage später gingen die Sozialdemokraten in die parlamentarische Opposition.