Alois Appel war Metallarbeiter und Obmann des Verbandes der Arbeitervereine von Floridsdorf. 1909 las er in der Arbeiterinnen-Zeitung eine Notiz, dass in Graz der Verein der Kinderfreunde gegründet worden war und nahm diese Idee begeistert auf.
Am 3. März 1911 gründete Appel im Arbeiterheim Floridsdorf den Landesverein der Kinderfreunde für Niederösterreich (und damals auch noch Wien) und wurde zu dessen Obmann gewählt; das Sekretariat befand sich im Arbeiterheim Ottakring. Zur Finanzierung der Arbeit des Landesverbandes wurde bei der Gründung auch ein Mitgliedsbeitrag von 20 Heller im Monat beschlossen.
1912 schrieb Alois Appel in der Mitgliederzeitung "Der Kinderfreund": Bei der Gründung der niederösterreichischen Kinderfreunde hatten wir mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Überall, besonders aber in den Schulen stießen wir auf Hindernisse und man scheute sich nicht, ganz offen den Hass gegen unseren Verein zu predigen. Nicht, dass man an unserer Idee und an unseren Veranstaltungen was aussetzen konnte, im Gegenteil, man musste sie sogar von gegnerischer Seite als gut und notwendig anerkennen. Aber in ihrem instinktiven Hass gegen alles, was von unserer Seite kommt, fielen unsere Gegner sofort über uns her und scheuten sich nicht den politischen Kampf in die Schulstuben zu tragen.
Dennoch: 1912 wurden die Ortsgruppen Leopoldstadt, Brigittenau, Hernals, Meidling und Kaiserebersdorf gegründet. Am Alsergrund richtete Hermine Weinreb für die Kinder einen Hort ein; als Helfer konnte sie den jungen Handelsgehilfen Otto Felix Kanitz gewinnen.
Die in den Jahren 1931/32 nach Plänen von Erich Leischner errichtete städtische Wohnhausanlage, 21., Prager Straße 43-47, trägt den Namen Appelhof.