An der Stelle des späteren Arbeiterheimes in Floridsdorf befand sich im 19. Jahrhundert ein Wohnhaus mit angeschlossener Gaststätt ("Bartsch"); hier hatte auch der 1893 gegründete "Politische Verein Vorwärts in Floridsdorf" seinen Sitz.
Nach einer großen Spendensammlung im Jahre 1909 konnte das Haus in der Angerer Straße gekauft und als Arbeiterheim eingerichtet werden. 1911 wurde ein Veranstaltungssaal zugebaut. Das Floridsdorfer Arbeiterheim entwickelte sich in den folgenden Jahren zum politischen und kulturellen Zentrum des Bezirks. Tausende Veranstaltungen – Konferenzen, Konzerte, Theatervorstellungen, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen – fanden hier statt.
Besonders turbulent gestalteten sich die Sitzungen des Floridsdorfer Arbeiter- und Soldatenrates im Jahr 1918, in denen heftig um den künftigen politischen Weg gerungen wurde. Mehrmals kam Friedrich Adler ins Floridsdorfer Arbeiterheim und setzte sein ganzes Gewicht als anerkannter Repräsentant der Linken ein, bis die Entscheidung zugunsten eines demokratisch-parlamentarischen Weges gefallen war.
Am 12. Februar 1934 besetzten Schutzbündler das Arbeiterheim. Am selben Abend konnte ein erster Angriff der Polizei zurückgeschlagen werden. Als das Bundesheer am 14. Februar mit dem Artilleriebeschuss des Gebäudes begann, mussten die Verteidiger jedoch abziehen.
Im März 1938 stand das Arbeiterheim Floridsdorf im Zentrum der Bemühungen, die Arbeiterschaft zur Verteidigung der Unabhängigkeit des Landes zu mobilisieren.
Noch am 20. Februar hatte Bundeskanzler Schuschnigg eine Delegation unter der Leitung von Friedrich Hillegeist empfangen, die dem Kanzler die Bereitschaft der Arbeiterbewegung überbrachte, Österreich notfalls auch mit Waffengewalt gegen die Nationalsozialisten zu verteidigen, dafür jedoch ein sofortiges Ende der Unterdrückungsmaßnahmen verlangte. Schuschnigg wollte sich jedoch nicht festlegen lassen.
Am 7. März erstattete die sozialdemokratische Delegation in einer großen Versammlung im Arbeiterheim Floridsdorf, an der Vertrauensleute aller großen Betriebe und aller Arbeiter- und Angestelltengruppen teilnahmen, über diese Aussprache Bericht; obwohl die Kundgebung gesetzwidrig war, wurde sie von der Polizei geduldet. Am Ende der Sitzung bestand die allgemeine Bereitschaft, am Abwehrkampf gegen die Nationalsozialisten teilzunehmen; für konkrete Maßnahmen war es allerdings bereits zu spät.
Das Floridsdorfer Arbeiterheim wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer schwer beschädigt und 1965 abgebrochen. An seiner Stelle wurde in den Jahren 1964 bis 1968 das heutige "Haus der Begegnung" errichtet, in dem u.a. die Volkshochschule Wien Nord und die Musikschule Floridsdorf der Stadt Wien untergebracht sind. Eine Gedenktafel im Foyer erinnert heute an die Geschichte des früheren Arbeiterheims.