Svobodahof

19., Heiligenstädter Straße 80

Head_swobodahof_digi

S

TF_Swoboda_Emil_BO16_4

Der in den Jahren 1926/27 nach Plänen von Karl Ehn errichtete Wohnbau der Gemeinde Wien verfügte ursprünglich über 62 Wohnungen.

Nachdem am 10. Februar 1948 der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Volksbildung die Benennung dreier Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien nach Opfern der Februar-Kämpfe 1934 beschlossen hatte, wurde die Anlage nach dem Gruppenführer des Republikanischen Schutzbundes Emil Svoboda (1898–1934) benannt. Die beiden anderen Benennungen betrafen übrigens den Blathof und den Holy-Hof.

Emil Svoboda gehörte im Februar 1934 zu den Verteidigern des Karl-Marx-Hofs, wurde nach seiner Festnahme vom Standgericht zum Tode verurteilt und noch am 15. Februar im Wiener Landesgericht gehängt.

TF_5_Karl_Marx_Hof_WrWohnen_Bausteine_Stephan_Huger

Der Svobodahof ist ein relativ schlichter Bau mit kubischen Balkon-Erker-Gruppen. Das Portal ist mit Klinker verkleidet, der Torweg mit einem Bodenmosaik ausgestattet. Eigentlich weist nur wenig darauf hin, dass es sich bei dem Architekten dieser Anlage um den Erbauer des benachbarten Karl-Marx-Hofes handelt.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". Ein Führer durch den Ehrenhain der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof für die hingerichteten WiderstandskämpferInnen, 2004; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.