Die Zukunft kann man nur in die richtigen Bahnen lenken, wenn man die Vergangenheit kennt.
Nach dem Studium der Geschichte wurde Manfred Scheuch Journalist und trat 1963 in die Arbeiter-Zeitung ein, wo er 1967 zum Ressortleiter für Innenpolitik avancierte. Scheuch gehört der Journalistengeneration der Ära Kreisky an, der die Medien als wesentlichen Faktor in der Politik erkannte und für sich zu nutzen verstand. 1970 übernahm Scheuch von Paul Blau die Chefredaktion der Arbeiter-Zeitung in einer schwierigen Zeit, als auch in Österreich die Boulevard-Berichterstattung zunahm und Parteizeitungen immer mehr LeserInnen verloren.
Auch die Umstellung auf Kleinformat, die Fusionierung mit den SPÖ-Zeitungen von Oberösterreich und Salzburg im Jahr 1985 und eine zunehmend kritische Distanz zur Regierung halfen letzten Endes nichts. 1989 wurde die Zeitung dem Werbemanager Hans Schmid überlassen. Die "AZ" erschien nun als "unabhängiges Blatt", ohne ihren langjährigen Chefredakteur Manfred Scheuch.
Von 1990 bis 1991 war Scheuch Chefredakteur des "Wiener Blattes", von 1992 bis 1996 des "SPÖ Wien Telegramms", danach Redakteur des Wien-Teils im "Österreich Magazin" der SPÖ, seit 1994 auch Redakteur des "Sozialdemokratischen Kämpfers". In den letzten Jahren hat sich Manfred Scheuch als Autor historischer Fachpublikationen einen Namen gemacht und ist dadurch auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.
Werk: 100 Jahre AZ Arbeiterzeitung, 1989; Atlas zur Zeitgeschichte: Europa im 20. Jahrhundert, 1992; Atlas zur Zeitgeschichte: Asien, Afrika und Amerika im 20. Jahrhundert, 1993; Historischer Atlas Österreich, 1994; Bedrohte Völker, 1995; Historischer Atlas Deutschland, 1997; Österreich im 20. Jahrhundert, 2000. Das größere Europa, 2002; Nackt, 2004; Der Weg zum Heldenplatz, 2005.