Rieder, Sepp

25.12.1939, Wien

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Nach der Matura begann Sepp Rieder 1957 mit dem Studium der Rechtswissenschaften, das er 1961 abschloss. Von 1962 bis 1965 war Rieder Richteranwärter, 1965 wurde er zum Bezirksrichter ernannt. Rieder wurde dem Justizministerium zugeteilt und war dort zuletzt Leiter der Abteilungen für Straflegislative und für Öffentlichkeitsarbeit, und in dieser Funktion ein enger Mitarbeiter des damaligen Justizministers Christian Broda. Rieder war auch maßgeblich an der großen Strafrechtsreform beteiligt, in deren Rahmen er an wesentlichen Verbesserungen sowohl in der Entwicklung des Strafrechts als auch im Strafvollzug selbst mitwirkte.

Ab 1983 war Sepp Rieder Abgeordneter zum Nationalrat und Justizsprecher der SPÖ, seit Februar 1988 auch Landesparteisekretär der Wiener Sozialdemokraten. Rieder wirkte auch als Lehrbeauftragter für Medienrecht und Berufsrecht der Journalisten am Publizistikinstitut der Universität Salzburg und veröffentlichte eine Reihe von Fachbüchern zu den Themen Strafrecht, Strafprozessrecht und Medienrecht.

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Ende 1989 wurde Sepp Rieder vom Wiener Gemeinderat zum Amtsführenden Stadtrat für Gesundheits- und Spitalswesen gewählt, von 1994 bis 1996 bekleidete er zusätzlich das Amt des Wiener Vizebürgermeisters. Auf seine Initiative hin wurde in Wien die erste weisungsfreie und unabhängige Patientenanwaltschaft Österreichs geschaffen, die Vorbildcharakter für ähnliche Einrichtungen in ganz Europa hatte. Außerdem erhielt die österreichische Bundeshauptstadt im Jahr 1998 als eine der ersten Städte weltweit ein eigenes Frauengesundheitsprogramm.

Ende des Jahres 2000 übernahm Sepp Rieder das Amt des Stadtrates für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke und somit die Verantwortung für das Gesamtbudget der Stadt Wien in Höhe von über 10 Milliarden Euro. 2001 wurde Rieder vom Wiener Gemeinderat erneut zum Vizebürgermeister der Stadt Wien gewählt. Beide Funktionen übte Rieder bis zu seiner Pensionierung im Januar 2007 aus.

Neben seiner Funktion als Amtsführender Stadtrat und Vizebürgermeister war Sepp Rieder von 1990 bis 2002 Präsident des Bundes Sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen (BSA) sowie seit 1993 Zweiter, und seit November 1999 Erster Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft.

Werk: Mietrechtsgesetz, 1982; Strafrecht und Gesellschaft, 1988.