Paul Richter lebte ab seinem dritten Lebensjahr in Rudolfsheim. Er erlernte den Beruf des Ziseleurs und brachte es durch Fortbildungskurse und Selbststudium zum Beamten der Allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskasse. 1896 gründete er den Sozialdemokratischen Wahlverein Rudolfsheim und wurde später erster Obmann der Rudolfsheimer Sozialdemokraten.
Paul Richter war Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag, 1918 für kurze Zeit Stadtrat und von 1919 bis 1934 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung bzw. Abgeordneter zum Nationalrat.
Von 1922 bis 1934 fungierte Richter auch als Wiener Landesparteisekretär und Herausgeber sowie Chefredakteur der Mitgliederzeitschrift "Der Sozialdemokrat". Nach dem überraschenden Tod Karl Volkerts übernahm er 1929 den Vorsitz der Naturfreunde Österreichs. Paul Richter war sowohl 1934 als auch 1944 vorübergehend in Haft.
Die in den Jahren 1956 bis 1958 nach Plänen von Rudolf Goder errichtete Wohnhausanlage, 15., Grimmgasse 36-38, wurde 1970 Paul-Richter-Hof benannt.