Petrucci, Mario

25.3.1893, Ro di Ferrara (Italien) – 25.8.1972, Wien

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PQ

Mario Petruccis Vater war Schuhmachermeister. Kaum elfjährig ging Petrucci bereits auf die Walz, kam als Hilfsarbeiter in die Schweiz, nach Frankreich und später nach Deutschland. Während des Ersten Weltkriegs lebte er in Zürich und arbeitete als Stuckateur für Architekten und als Bildhauer. Während seiner Zürcher Zeit hatte Petrucci übrigens eine Affäre mit Karoline Blamauer, die später als Lotte Lenya berühmt werden sollte.

1920 kam Petrucci nach Wien, fand Aufnahme an der Akademie der Bildenden Künste und absolvierte seine akademischen Studien. Im Roten Wien der Ersten Republik gehörte Petrucci zu den meistbeschäftigten Bildhauern, weshalb zahlreiche seiner Werke im öffentlichen Raum der Stadt zu sehen sind. 1924 bezog Petrucci ein Atelier im südlichen Pavillon der Staatsateliers im Prater.  

Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Denkmal für die Feuerwehrmänner an der Feuerwehrzentrale Am Hof (1947), die monumentale Büste Ferdinand Hanuschs am Republik-Denkmal (1948), das Max-Reinhardt-Medaillon am Theater in der Josefstadt (1949), der Gänsebrunnen für die Freihofsiedlung in Kagran (1951), die Hueberbüste im Hueberhof, die Skulptur "Lichtbringer" im Franz-Domes-Hof (1952), das Blum-Porträt im Robert-Blum-Hof sowie zahlreiche Büsten, Porträtreliefs, Brunnen und Grabdenkmäler.

Sein Lassalle-Denkmal beim Winarskyhof wurde von den Austrofaschisten vernichtet. Petrucci selbst schuf nach dem Zweiten Weltkrieg eine verkleinerte Nachbildung, die sich heute in der Dauerausstellung im Waschsalon Karl-Marx-Hof befindet.