Neugebauer, Max

8.9.1900, Barzdorf/Bernartice u Javorníka (Schlesien) – 9.3.1971, Korneuburg (NÖ)

Head_neugebauer_max_doew

N

Was wir fordern, ist: Zuerst der Spielplatz und das Heim, dann der soziale Wohnbau, die Bäder für die Kinder, die gute Schule und schließlich den begabten Kindern die höhere Schule und eine Reform, die das Kind tatsächlich in den Mittelpunkt der Schule stellt, eine Schule, die jedem die Bildung gibt, die er aufnehmen kann, keine Exklusivschule, aber eine Schule für alle ohne Senkung des Bildungsniveaus, eine Schule, die fördert und hilft, eine moderne Schule. 

TF_Neugebauer_Max_Buko66_Kinderfreunde

Der ausgebildete Volks- und Hauptschullehrer und spätere Schuldirektor Max Neugebauer war bereits in der Ersten Republik als Mitglied des Bezirksschulrats im Bildungsbereich tätig.
Der anerkannte Schulfachmann und begeisterte Anhänger der Glöckelschen Schulreform war von 1945 bis 1966 Abgeordneter zum Nationalrat, wo er sich um die Wiedereinführung eines geordneten demokratischen Schulwesens bemühte.

An der Spitze des Sozialistischen Lehrervereines, dessen Bundesobmann Neugebauer von 1958 bis 1969 war, entstanden unter seiner Leitung die ersten Entwürfe für ein neues Schulgesetz. 1960 wurde Max Neugebauer Amtsführender Präsident des Wiener Stadtschulrates, zwei Jahre später konnte die große Schulreform im Parlament beschlossen werden, an deren Zustandekommen Neugebauer maßgeblich beteiligt war.

Als Obmann der niederösterreichischen Kinderfreunde verfasste Neugebauer gemeinsam mit Anton Tesarek 1960 das Eisenstädter Programm als "Ergänzung" zum kurz zuvor beschlossenen neuen Parteiprogramm der SPÖ.

Max Neugebauer, der in den 1960er Jahren auch Präsident des neugegründeten Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW) war, wurde 1964 zum Bundesobmann der Österreichischen Kinderfreunde gewählt und übte diese Funktion bis 1969 aus.