Das Londoner Büro der österreichischen Sozialisten wurde im April 1941 als britische Zweigstelleder Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten gegründet. Seine beiden "geschäftsführenden Mitglieder" Oscar Pollak und Karl Czernetz bekannten sich zur 1938 beschlossenen "Brüsseler Deklaration" mit der Perspektive einer gesamtdeutschen Revolution nach Hitler.
Die Gründung des Büros war ohne Auftrag, aber mit nachträglicher Duldung der mittlerweile in New York ansässigen Führung der AVOES erfolgt und wurde mit technischen Verbindungsproblemen zwischen London und New York aufgrund des Krieges begründet.
Neben den beiden "geschäftsführenden Mitgliedern" wurden noch Karl Ausch, Alois Buttinger, Marie Jahoda und Johann Svitanics als "beratende Mitglieder" nominiert. Der angeschlossene "Austrian Labour Club" stand als Mitgliederorganisation allen Sozialisten und Sympathisanten offen.
Die Weigerung des Londoner Büros, mit dem als politisch neutral auftretenden "Free Austrian Movement" (FAM) zu kooperieren, führte schließlich jedoch zum Exodus der großen Mehrheit der Mitglieder des Austrian Labour Clubs.
Literatur: Hans Christian Egger, Die Politik der Auslandsorganisationen der österreichischen Sozialdemokratie in den Jahren 1938 bis 1946. Denkstrukturen, Strategien, Auswirkungen, 2004; Dagmar Hemmer, Die Sozialdemokratie im Exil und die "Österreichische Nation": ein Vergleich der Exilgruppen in London und Stockholm, 2001; Manfred Marschalek, Untergrund und Exil. Österreichs Sozialisten zwischen 1934 und 1945, 1990.