Die in den Jahren 1931/32 nach Plänen von Georg Rupprecht errichtete Wohnhausanlage mit 172 Wohnungen wurde 1949 nach dem Redakteur der Arbeiter-Zeitung und Abgeordneten Karl Leuthner (1869–1944) benannt. Der Leuthnerhof ist die einzige kommunale Wohnhausanlage der Ersten Republik in Mariahilf.
Der Leuthnerhof wurde, ebenso wie die Hauptfeuerwache Mariahilf (Linke Wienzeile 184-186), die Zentralberufsschule (Linke Wienzeile 180) und der Werkstättenhof (Linke Wienzeile 178) auf den einstigen Gründen des früheren Gumpendorfer Schlachthofes errichtet. Die geschlossene Blockverbauung mit großem Innenhof und betont schlichten Fassaden ist typisch für die meisten Gemeindebauten nach 1930, die bereits einer Sparprogramm-Ideologie unterworfen waren. Im Eingangsbereich erinnert eine Gedenktafel an Karl Leuthner.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.