Kommunale Wohnbauten

Rudolfsheim-Fünfhaus

Head_koenigstetterhof_1

K

Eberthof
Hütteldorfer Straße 16-22
1925/26 nach Plänen von Viktor Mittag und Karl Hauschka errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 197 Wohnungen. Benannt nach dem sozialdemokratischen deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1871–1925).

Forstnerhof
Camillo-Sitte-Gasse 12-18 / Alliogasse 27-33
1924 nach Plänen von Gottlieb Michal errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 143 Wohnungen. Benannt nach dem Abgeordneten August Forstner (1876–1941), der als "der Kutscher im Parlament" berühmt wurde.

Grassingerhof
Brunhildengasse 3
1932/33 nach Plänen von Josef Berger und Martin Ziegler errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 124 Wohnungen. Benannt nach dem ersten sozialdemokratischen Bezirksvorsteher von Fünfhaus Johann Grassinger(1869–1932).

Heimhof
Pilgerimgasse 22-24
Der Bauteil in der Pilgerimstraße wurde 1921 bis 1923 von einer Genossenschaft nach Plänen von Otto Polak-Hellwig begonnen, später von der Gemeinde Wien übernommen und von Carl Witzmann in den Jahren 1925/26 auf insgesamt 352 Wohnungen erweitert.

Johann-Hartmann-Hof
Meiselstraße 15-17 / Eduard-Sueß-Gasse 
1931/32 nach Plänen von Franz Zabza errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 131 Wohnungen. 1950 nach dem Wiener Gemeinderat Johann Hartmann (1871–1948) benannt.

Johann-Witzmann-Hof
Reuenthalgasse 2-4
1926/27 nach Plänen von Rudolf Krauß errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 215 Wohnungen. Benannt nach dem Wiener Gemeinderat Johann Witzmann (1868–1957).

Käthe-Königstetter-Hof
Johnstraße 77 / Tautenhayngasse 2-8
1932/33 nach Plänen von Friedrich Pindt errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 143 Wohnungen. Benannt nach der Wiener Gemeinderätin Käthe Königstetter (1874–1940).

Paula-Mistinger-Mraz-Hof
Fünfhausgasse 10-12 / Herklotzgasse 16
1928/29 nach Plänen von Oskar Unger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 21 Wohnungen. Benannt nach der in der Illegalität verstorbenen Aktivistin Paula Mistinger-Mraz (1907–1935).

Siedlungs- und Wohnhausanlage Schmelz
Possingergasse 1-37 etc.
1919/20 von Hugo Mayer entworfen, der auch die Heuberg-Siedlung im 17. Bezirk plante, ist der südliche Bauteil rund um den Mareschplatz eine der ersten kommunalen Wohnanlagen des "Roten Wien". Wurde in den Jahren 1921 bis 1924 zu einer modernen Wohnanlage mit insgesamt 765 Wohnungen ausgebaut.

Skarethof
Diefenbachgasse 49-51 / Linke Wienzeile
1930/31 nach Plänen von Leo Kammel (1885-1948) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 127 Wohnungen. Benannt nach dem Gewerkschafter und Abgeordneten Ferdinand Skaret (1862–1941).

Vogelweidhof
Hütteldorfer Straße 2a / Wurzbachgasse 2-8
1926/27 nach Plänen von Leopold Bauer errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 127 Wohnungen. Benannt nach dem Minnesänger Walther von der Vogelweide (1170–1230).


Nicht benannte Wohnhausanlagen

Chrobakgasse 3-5
1925/26 nach Plänen von Arnold Hatschek (1865) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 58 Wohnungen. 

Ein symmetrischer, klassizistisch wirkender Bau mit reichem Putzdekor und Giebeln, einem repräsentativen Portal und eingesetzten Loggien. Die Fassade zur Wurmsergasse ist ähnlich, allerdings einfacher. Der Bau besitzt mehrere Geschäftslokale in der Chrobakgasse.

 


Gablenzgasse 35-37
1931/32 nach Plänen von Leo Kammel errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 116 Wohnungen. Eine Blockverbauung mit nur wenig gegliederten Fassaden; auffallend ist der mächtige, mit Putzdekor verzierte Stiegenhausturm. 

Ein Relief aus glasierten Fliesen über dem Hauseingang zeigt unter dem Titel "Arbeit – Friede" (1931) eine idealtypische Familiendarstellung. Im Hof befindet sich ein Kindergartenpavillon.


Geyschlägergasse 2-12
1928/29 nach Plänen von Max Fellerer (1889–1957) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 60 Wohnungen. 

Ein U-förmiger Bau mit schmalem Straßenhof, der mit seinen langen Balkongruppen und Eckloggien der "Neuen Sachlichkeit" verpflichtet ist und deshalb immer noch zeitgemäß wirkt.

 

 

Giselhergasse 6 / Alliogasse 24-26
1926/27 nach Plänen von Gottlieb Michal errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 135 Wohnungen. 

Der Bau bildet eigentlich eine Erweiterung des nahegelegenen Forstnerhofs und enthält ebenfalls mehrere Geschäfteslokale. Trotz gewisser Unterschiede im Detail erkennt man die gleiche gestalterische Hand; auch hier finden sich an den Erkern interessante Schmuckmotive.


Graumanngasse 33 / Künstlergasse
1927/28 nach Plänen von Hans Seitl (1882) und Alexander Graf (1856–1931) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 45 Wohnungen. 

Interessant an diesem "herrschaftlich" wirkenden Gebäude sind die breiten Erkergruppen mit den schmalen Rundbogenloggien und das Rundbogenportal; in der Künstlergasse befindet sich ein großer und großzügig belichteter Kindergarten.

 

Hütteldorfer Straße 3-5 / Löhrgasse 26
1925/26 nach Plänen von Karl Dirnhuber errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 75 Wohnungen. 

Der stark konstruktivistische Bau, der nach Weihsmann (2002) "zu den sachlichsten Leistungen des Roten Wien" zählt, beeindruckt durch seinen imposanten turmartigen Eckblock und steht in einem interessanten Dialog zur benachbarten Zentralberufsschule, v.a. aber auch zum gegenüberliegenden Vogelweidhof.

 

Der Bau umfasst zwei Geschäftslokale, mehrere Ateliers sowie Büroräume der Naturfreunde. In den Jahren 2012 bis 2015 wurde eine Sockesanierung durchgeführt.

Loeschenkohlgasse 30-32 / Holochergasse 
1931/32 nach Plänen von Oskar Strnad errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 89 Wohnungen.

Ein U-förmiger Bau mit Straßenhof im Stil der "Neuen Sachlichkeit", der durch seine zweistöckigen Loggien auffällt und auch heute noch modern wirkt. Die ursprüngliche Färbelung wurde bei der Renovierung leider nicht berücksichtigt.

Neusserplatz 1
1926/27 nach Plänen von Michael Rosenauer (1884–1971) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 90 Wohnungen. 

Die dreiseitige Hofumbauung wirkt mit dem massiven Sockel, dem großen Portal, den aufgesetzten Balkonen und dem Walmdach ziemlich monumental.

Bemerkenswert ist, dass das dahinterliegende ehemalige Dorotheum Fünfhaus (Schanzstraße 14) zur selben Zeit vom selben Architekten errichtet wurde.

 

Oeverseestraße 25-29
1926/27 von Carl Witzmann errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 81 Wohnungen.

Ein seltsamer Bau im Anschluss an den älteren Heimhof, dessen eigentliche Schauseite gegenüber dem Kindergarten an einem nicht benannten und mittlerweile meist versperrten Durchgang liegt. 

Im Gegensatz zum "modernen" Heimhof gab es hier keine Gemeinschaftseinrichtungen, und auch der Stil der Anlage tendiert, mit den kleinen Rundbogenloggien und Giebeln, eher zum "gutbürgerlichen" Mietshaus.

 

Pilgerimgasse 4-6 / Loeschenkohlgasse
1930/31 nach Plänen von Viktor Lurje (1883) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 70 Wohnungen. Durchlaufende Gesimsbänder bilden die einzige Gliederung dieser monoton wirkenden Anlage.

Rauchfangkehrergasse 26 / Heinickegasse
1924/25 nach Plänen von Anton Brenner errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 33 Wohnungen. 
Brenner, der zu den progressiven Vertretern der Wiener Architektengilde gehörte, schuf hier einen kleinen Bau, der mit seinen Loggien und Balkonen bereits sehr konstruktivistisch und modern wirkt. Besonders bemerkenswert ist die wiederentdeckte "Musterwohnung" des Architekten, die nach ihrer Restaurierung nun auch besichtigt werden kann.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Inge Podbrecky, Rotes Wien, 2003; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.