Karl Wenzel Kaniak wuchs in ärmsten Verhältnissen auf, erlernte den Beruf des Steindruckers und brachte es bis zum Faktor in der Österreichischen Nationalbank. Daneben war Kaniak in der Arbeiterbildungsbewegung tätig und einer der Mitbegründer des Simmeringer Arbeitersängerbundes "Stahlklang".
Seine Gedichte und Skizzen, v.a. aus dem Simmeringer Proletarierleben, veröffentlichte er vorwiegend in der Arbeiter-Zeitung, im sozialistischen Frauenblatt Die Unzufriedene und in verschiedenen Gewerkschaftszeitungen.
Die Kaniakgasse in Simmering wurde 1954 nach Karl Kaniak benannt; in der Geiselbergstraße 5 erinnert überdies eine Gedenktafel daran, dass der Arbeiterdichter in diesem Haus lebte.
Literatur: Friedrich G. Kürbisch: Arbeiterdichtung. Versuch einer Standortbestimmung, 1972; Maria Lindorfer, Arbeiterliteratur der Ersten Republik. Analyse ausgewählter Prosatexte sozialdemokratischer, katholischer und anarchistischer Arbeiterschriftsteller 1919–1933, 1997; Franzi Rafael, Österreichische Arbeiterdichtung, 1936.