Heinz, Karl

16.9.1895, Wien – 7.11.1965, Berkeley (Kalifornien, USA)

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Der gelernte Schriftsetzer verbrachte längere Zeit auf Wanderschaft in Deutschland, Italien und der Schweiz. Nach Kriegsende erhielt er eine Anstellung im Sekretariat der SDAP, avancierte zum Obmann der Sozialistischen Arbeiterjugend (1921–1930) und war von 1926 bis 1931 Vorsitzender der Sozialistischen Jugendinternationale.

Heinz, der ab 1923 auch Sekretär des Republikanischen Schutzbundes war und dem Parteivorstand angehörte, vertrat die SDAP von 1930 bis 1934 im Parlament.

Nach dem Februar 1934 emigrierte Heinz in die Tschechoslowakei und war Mitarbeiter des Auslandsbüros der österreichischen Sozialdemokraten (ALÖS) in Brünn. 1938/39 hielt er sich in Frankreich und Schweden auf und emigrierte 1941 über die Sowjetunion und die Philippinen in die USA nach Berkeley. Karl Heinz war in der Emigration beim Aufbau der Auslandsvertretung der Österreichischen Sozialdemokratie aktiv. Wie viele Exilanten seiner Generation fand er jedoch keine seinen Fähigkeiten entsprechende Arbeit. Von 1942 bis 1948 arbeitete Karl Heinz als Hilfsarbeiter in einem Kleidergeschäft in San Francisco, danach – bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1963 – in der Buchhaltungsabteilung der University of California in Berkeley.

Sein Vorhaben, die Geschichte der Arbeiterräte in Österreich in Buchform wiederzugeben, konnte er nicht mehr verwirklichen. 

Der Karl-Heinz-Hof (mit Gedenktafel), 21., Gerichtsgasse 3, wurde 1982 nach ihm benannt.

Werk: Karl Heinz, Nacht über Österreich, 1935.
Literatur: Karl und Ella Heinz, Verein Geschichte der ArbeiterInnenbewegung VGA, 2021; Bernhard Kuschey, Flucht, Exil und Rückkehr österreichischer SozialistInnen. Anhand der Korrespondenzen von Ella und Karl Heinz, 2023.