"Freundschaft!"

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Zu Beginn der 1920er Jahre grüßten sich die Mitglieder der Sozialistischen Arbeiterjugend noch mit "Frei Heil", ein Gruß, der wahrscheinlich von den Arbeitersportverbänden übernommen worden war. Ebenfalls aus der Arbeitersportbewegung kam der Gruß "Freundschaft", der sich in den 1920er Jahren zunächst bei den österreichischen Kinderfreunden durchsetzte und von hier nach Deutschland "exportiert" wurde.

"Freundschaft" gefiel v.a. den meisten Jugendlichen – und klang außerdem nicht so unangenehm nach "Heil Dir im Siegerkranz". Allerdings gab es zu der Frage, welcher Gruß nun der bessere sei, anfangs durchaus divergierende Meinungen und z.T. auch heftige Diskussionen. Nachdem jedoch auf dem großen Internationalen Jugendtreffen in Wien im Juli 1929 Otto Felix Kanitz seine Begrüßungsansprache mit dem Gruß "Freundschaft!" schloss, schallte dem Redner aus 50.000 Kehlen das begeisterte Echo entgegen – und "Freundschaft" war endgültig etabliert.

Von den Jugendorganisationen trat der Gruß schließlich seinen Siegeszug in die gesamte sozialdemokratische Bewegung an – als Zeichen der solidarischen Verbundenheit und als ein äußeres Unterscheidungsmerkmal zum faschistisch punzierten "Heil".