Hans Binder, der seit 1920 Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei war, begab sich 1926 auf Arbeitssuche nach Deutschland, wo er zuerst als Hafenarbeiter in Bremerhaven, dann in einem Fischereibetrieb seinen Lebensunterhalt verdiente. 1927 trat er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bei.
1936 vom NS-Sicherheitsdienst verhaftet, wurde Binder zwei Jahre später zum Festungsbau auf Helgoland zwangsverpflichtet.
Nach seiner Rückkehr nach Wien war Binder im Bezirk Neubau aktiv, wurde 1954 Bezirksvorsteher-Stellvertreter, war von 1956 bis 1970 Bezirksobmann der SPÖ Neubau und von 1959 bis 1969 Mitglied des Wiener Gemeinderates.
Der in den Jahren 1962 bis 1964 nach Plänen von Fritz Judtmann errichtete Hans-Binder-Hof, 7., Lindengasse 61-63, wurde nach dem früheren Gemeinderat benannt.
Ganz in der Nähe wurde die Stollgasse 1955 durch eine Gemeindewohnanlage überbrückt. Über der Durchfahrt befinden sich (beiderseits) bemerkenswerte Steinreliefs mit Darstellungen aus der Arbeitswelt bzw. einer imaginären Naturidylle.