August Bergmann, ein gelernter Herrenschneider, schloss sich 1920 der sozialdemokratischen Bewegung an. Nach dem Februar 1934 setzte er seine politische Arbeit als Bezirksorganisationsleiter der Revolutionären Sozialisten fort. In der Zeit des Austrofaschismus wurde er dreimal verhaftet und verbrachte insgesamt zwei Jahre in Haft. Von September 1939 bis zur Befreiung 1945 wurde Bergmann im KZ-Buchenwald festgehalten.
Nach seiner Rückkehr im Jahr 1945 wurde Bergmann zum Bezirksrat gewählt; von 1954 bis 1966 war er Bezirksvorsteher-Stellvertreter in Wieden.
Der in den Jahren 1978 bis 1981 in der Favoritenstraße 8 im 4. Bezirk errichtete kommunale Wohnbau wurde August-Bergmann-Hof benannt.
An der Stelle dieses wenig geglückten Wohnbaus befand sich seit 1908 das Johann-Strauß-Theater, das 1931 zum modernen "Scala-Kino" umgebaut wurde. Von 1948 bis 1956 beherbergte das Gebäude das Neue Theater in der Scala, das die Sowjets einer kommunistischen Theatergruppe um den Schauspieler Karl Paryla zur Verfügung gestellt hatten. Die Scala war jedoch niemals ein kommunistisches Propagandainstrument, denn das künstlerisch fortschrittliche Ensemble bemühte sich sehr um eine demokratische Theaterkultur.
Lange bevor das Volkstheater "in die Außenbezirke" ging, spielte das Scala-Ensemble bereits in den Wiener Randbezirken. Nach dem Abzug der Russen verlor das Theater 1956 jedoch seine Konzession; 1959 wurde das prächtige, wenn auch baufällige Haus leider abgerissen, der Platz blieb 20 Jahre lang ungenützt.