Am 10. Juni 1894 wurde in der Bierhalle Biering, 6., Gumpendorfer Straße 91, der "Allgemeine Turnverein in Wien" gegründet, der erste Arbeitersportverein in Österreich. Er war aus einer bereits seit 1891 bestehenden Turnergruppe des Gumpendorfer Arbeiterbildungsvereins hervorgegangen.
Das Zentrum seiner Aktivitäten lag im 6. und im 8. Bezirk, aber auch im Favoritner Arbeiterheim und in Sievering (Kaasgraben), wo der Verein 1908 seinen ersten Sommerturnplatz pachtete; dieser bot Raum für die "Turnspiele", zu denen v.a. Faustball und das damals sehr beliebte Raffball zählten.
Seit der Jahrhundertwende wurde auch das Schwimmen gepflegt; 1909 gründeten die Wiener Turner den ersten Arbeiter-Schwimmverein. Die Kraftsportarten Stemmen und Ringen und das beliebte Fußballspielen erweiterten das Sportangebot.
Bald entstanden weitere Arbeiter-Turnvereine, die 1910 schließlich im "Österreichischen Arbeiter-Turnerbund" zusammengefasst wurden, der zu diesem Zeitpunkt nicht weniger als 70.000 Mitglieder zählte.
Nach den Rückschlägen des Ersten Weltkriegs wurde 1919 der "Verband der Arbeiter- und Soldatensportvereinigungen" (VAS) gegründet, der 1924 schließlich zum Arbeiterbund für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) umgewandelt wurde.