Volkshilfe

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Der Zweite Weltkrieg war knapp zwei Jahre zu Ende, die Menschen in Österreich litten unglaubliche Not, die Kindersterblichkeit stieg auf das Sechsfache. In diesen dramatischen Nachkriegsjahren fand am 21. März 1947 im Wiener Rathaus die Gründungsversammlung des Verbandes "Volkshilfe" statt. Erste Präsidentin war Luise Renner, die Gattin des Bundespräsidenten, geschäftsführender Präsident Josef Afritsch, Vizepräsidenten die Abgeordnete Ferdinanda Flossmann und der Filmregisseur Willi Forst. Im Präsidium waren außerdem Bürgermeister Theodor KörnerÖGB-Präsident Johann Böhm, die Gattin des Vizekanzlers Hilde Schärf, Polizeipräsident Josef Holaubek, die Abgeordnete Marie Matzner, Sozialattaché Bruno Kreisky sowie die Filmschauspielerin Marte Harell vertreten.

Im selben Jahr wurden auch die Landesorganisationen gegründet. Der Landesverband Wien wurde noch am selben Tag ins Leben gerufen, Salzburg, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten folgten ebenfalls noch 1947. Mit der Gründung der Volkshilfe Vorarlberg im Oktober 1954 gab es in jedem Bundesland einen Volkshilfe Landesverband.

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Die Volkshilfe steht als Wohlfahrtsorganisation in der Tradition der 1922 gegründeten sozialdemokratischen Societas und ist eine befreundete Organisation der SPÖ. Zwar hat sich ihre Aufgabenstellung seit jenen Zeiten des Hungers und der Not weitgehend geändert, ihre Arbeit hat jedoch keineswegs an Bedeutung verloren.

Die Volkshilfe besitzt einen gesamtösterreichischen Dachverband, rechtlich selbständige Landesorganisationen in allen Bundesländern und teilweise auch Bezirksvereine. Sie ist Mitglied im Internationalen Arbeiterhilfswerk und spezialisiert auf Projekte in Osteuropa und auf Soforthilfe bei Katastrophen im Inund Ausland.

Im Inland betreibt die Volkshilfe mobile Dienste (Heimhilfe, Hauskrankenpflege, Essen auf Rädern), stationäre Einrichtungen (Altersheime, Seniorenclubs), Flüchtlings- und Beratungseinrichtungen, sozialpädagogische Wohngemeinschaften und vermittelt auch Tagesmütter. Die Volkshilfe beschäftigt derzeit rund 5.000 MitarbeiterInnen und wird von etwa 40.000 Mitgliedern unterstützt. 

Volkshilfe Österreich
1., Auerspergstrasse 4
Tel.: 402 62 09 -15

Publikationen: Volkshilfe, Zeitschrift für soziales Engagement (vierteljährlich).
Literatur: Walter Göhring, Hilfe für alle, 1985.