Fritz Verzetnitsch erlernte den Beruf des Installateurs, den er von 1959 bis 1970 auch ausübte. Seit 1963 war er als Jugendfunktionär in verschiedenen Funktionen tätig und wurde 1970 Mitarbeiter im ÖGB-Jugendreferat. Von 1973 bis 1981 Jugendsekretär, von 1982 bis 1983 Sekretär des Referates für Koordination und Organisation, von 1983 bis 1987 Leitender Sekretär des ÖGB, wurde Verzetnitsch nach dem Abgang Anton Benyas im Jahr 1987 Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und als solcher auch Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Gremien (Bundesparteivorstand und Bundesparteipräsidium der SPÖ, Bundesarbeitskammer, Europäischer Gewerkschaftsbund etc.).
Anfangs noch als "jugendlicher Kompromisskandidat" widerstrebender Interessen innerhalb des ÖGB gehandelt, konnte Verzetnitsch im Laufe seiner Präsidentschaft deutlich an eigenständigem Profil gewinnen und galt, besonders während der schwarz-blauen Regierung, als Garant für eine starke ArbeitnehmerInnenvertretung. Von 1984 bis 1986 Mitglied des Bundesrates, fungierte Verzetnitsch seither als Abgeordneter zum Nationalrat und seit 1993 auch als Präsident des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB / ETUC).
Im Zusammenhang mit verlustreichen Geschäften der gewerkschaftseigenen BAWAG legte Fritz Verzetnitsch im März 2006 seine Funktionen im ÖGB und im Parlament zurück.
Werk: Europa 2000+. Auf dem Weg zu einem europäischen Sozialmodell, 2000; Jugendliche zwischen Karriere und Misere. Die Lehrausbildung in Österreich, Innovation und Herausforderungen, 2004.